Während die US-Börsenaufsicht SEC unter der neuen Trump-Administration bereits einen starken Kurswechsel in Sachen Krypto vollzieht, drängt die Krypto-Börse Coinbase auf klare Regeln. In einem aktuellen Schreiben an die SEC hat Coinbase konkrete Vorschläge unterbreitet, wie die Behörde für mehr Klarheit im Krypto-Markt sorgen könnte.
Coinbase nennt vier zentrale Empfehlungen für die SEC. Ein Vorschlag zielt darauf ab, klarzustellen, dass digitale Vermögenswerte, die „keine Rechte an einem Unternehmen vermitteln, keine Wertpapiere sind“, sondern vielmehr „digitale Rohstoffe“.
Solche Vermögenswerte – etwa Netzwerk-Token, NFTs oder Memecoins – definiert Coinbase als „austauschbare digitale Assets ohne Anspruch auf ein Unternehmen, deren Wert primär durch ihren intrinsischen Nutzen oder schlicht durch Marktnachfrage und Spekulation bestimmt wird“. Im Gegensatz dazu wären „digitale Wertpapiere“ tokenisierte Versionen klassischer Finanzinstrumente wie Schulden oder Aktien.
„Mit dieser Unterscheidung wird viel von der Verwirrung beseitigt, die Gary Gensler während seiner Amtszeit zu schüren versuchte, indem er diese beiden Kategorien vermischte“, betonte Faryar Shirzad, Chief Policy Officer bei Coinbase.
Zudem fordert Coinbase die SEC auf, anzuerkennen, dass der Kongress „die angemessene regulatorische Behandlung digitaler Vermögenswerte bei anhaltender Unklarheit definieren sollte“. Stablecoins sollten, während der Kongress an entsprechenden Gesetzen arbeitet, ausdrücklich außerhalb des SEC-Zuständigkeitsbereichs liegen, so die Börse.
„Insbesondere wenn der Kongress bereits an einer Lösung für ein zentrales Problem arbeitet, sollte die Behörde – und das tut sie üblicherweise auch – dem Kongress den Vortritt lassen, seine gesetzgeberische Macht auszuüben und das maßgebliche Recht für die Behörden festzulegen“, erläuterte Shirzad.
Der Kurswechsel der SEC ist unübersehbar. Unter Gensler galt noch die Devise, dass die meisten Kryptowährungen Wertpapiere seien und somit unter die Aufsicht der SEC fallen. "Was wir uns immer von der Behörde gewünscht haben, war die Möglichkeit, gehört zu werden und dass alle Beteiligten Teil des Beratungsprozesses sind, um herauszufinden, wie diese Märkte reguliert werden können und um den Marktteilnehmern Klarheit zu verschaffen", so Shirzad.
Die Entwicklungen in den USA sind für den Krypto-Markt von enormer Bedeutung. Der Ruf nach Klarheit wird lauter, und die Zeichen stehen auf Veränderung. Das Chartbild der Coinbase-Aktie sieht derweil weiterhin stark angeschlagen aus, weshalb Anleger an der Seitenlinie bleiben sollten.