Auch in China wird Kohlenstoffdioxid (CO2) einen Preis bekommen. So startete im Reich der Mitte der Handel mit Verschmutzungsrechten. Blickt man genauer auf die Pläne der dortigen Regierung, wird schnell klar, wer zu den Gewinnern gehören dürfte: Gazprom.
Denn demnach wird die Stromerzeugung durch Kohlekraftwerke Jahr für Jahr etwas teurer werden. Zwar liegt der Preis für eine Tonne CO2 mit aktuell umgerechnet etwa sechs Euro noch weit unter dem Niveau in Europa, doch ein Anfang ist immerhin gemacht.
Gefördert werden soll nach Willen der chinesischen Führung statt Kohle vor allem Gas, da es als gute Brückentechnologie gilt, bis sich China dank aktuell massiver Investitionen in den Ausbau der Erneuerbaren Energien deutlich klimaneutraler als bisher mit Energie versorgen kann.
Der stärkere Fokus auf Gaskraftwerke könnte dazu führen, dass der Erdgasimport aus Russland ausgeweitet wird. Nach den bestehenden Verträgen zwischen dem Weltmarktführer Gazprom und seinen chinesischen Partnern sollen die Lieferungen ohnehin stetig steigen. Es wurde aber auch immer wieder angedeutet, dass auch weitere Steigerungen möglich sind.
Angesichts der stetig wachsenden Wirtschaftsleistung und des höheren Wohlstands wird Chinas Energiehunger auch in den kommenden Jahren kräftig wachsen. Beim Zubau von Solar und Wind ist China weltweit führend. Dennoch wird China wohl kaum an zusätzlichen Gasimporten vorbeikommen. Dies könnte Gazprom in die Karten spielen. Die immer noch enorm günstig bewertete Aktie bleibt für mutige Anleger ein Kauf (Stopp: 4,90 Euro).