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China Mobile: Bald auch noch Apple-Partner?

China Mobile: Bald auch noch Apple-Partner?
Foto: Börsenmedien AG
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Thorsten Küfner 20.05.2012 Thorsten Küfner

China Mobile glänzt nicht nur mit einer atemberaubend hohen Kundenzahl, sondern auch mit einer beneidenswert starken Bilanz und anhaltend hohen Wachstumsraten. Zudem könnte es bald zu einem Deal mit Apple kommen.

Chinas Wirtschaftswachstum verlangsamt sich, allerdings glänzt das Reich der Mitte immer noch mit bemerkenswert hohen Wachstumsraten. Eine Entwicklung, von der die Konzerne des Landes wie etwa China Mobile natürlich erheblich profitieren. Der weltgrößte Mobilfunkanbieter verbuchte bei der Kundenzahl jüngst lediglich einen Zuwachs von weniger als einem Prozent. Ein derartiges Plus bedeutet allerdings knapp sechs Millionen Nutzer zusätzlich - pro Monat. Der Weltmarktführer betreut derzeit 667 Millionen Kunden, Tendenz weiter steigend.

Die stetig wachsende Kundenzahl macht sich natürlich auch in den Quartalszahlen des Telekomriesen bemerkbar. So kletterte der Umsatz in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres um 7,8 Prozent auf 127 Milliarden Yuan (12,6 Milliarden Euro). Die Gewinnentwicklung konnte im Auftaktquartal mit dem Anstieg der Erlöse allerdings nicht Schritt halten. Der Überschuss erhöhte sich lediglich um 3,5 Prozent auf 27,8 Milliarden Yuan. Angesichts der Tatsache, dass die anderen Telekomriesen aus Deutschland, Frankreich und anderen Industriestaaten bereits seit Jahren mit sinkenden Gewinnen zu kämpfen haben, ist das robuste Gewinnwachstum bei China Mobile dennoch bemerkenswert.

Prall gefüllte Kriegskasse

China Mobile stellt die Konkurrenz aus dem Westen allerdings nicht nur hinsichtlich des robusten Wachstums von Umsatz und Gewinn in den Schatten. Auch die Bilanz der Chinesen ist weitaus stärker als die von Deutscher Telekom, Vodafone und Co. Während das Gros der Telekommunikationsanbieter wegen zum Teil sündhaft teurer Zukäufe oder hohen Dividendenzahlungen (die nicht selten den erwirtschafteten Gewinn weit übersteigen) noch Schuldenberge vor sich her schiebt, verfügt der Branchenprimus aus dem Reich der Mitte über einen Nettocash-Bestand von 37 Milliarden Euro. Dieses Liquiditätspolster würde ausreichen, um einen Branchenriesen wie beispielsweise die Deutsche Telekom zu schlucken.

Anstatt die Aktien eines Konkurrenten zu kaufen, plant China Mobile hingegen etwas anderes: ein groß angelegtes Aktienrückkaufprogramm. Demnach will das Unternehmen bis zu 2,01 Milliarden eigener Anteilscheine beziehungsweise zehn Prozent der ausstehenden Titel am Markt zurückkaufen. Der Plan soll den Aktionären im Rahmen der jährlichen Hauptversammlung vorgestellt werden.

Für die Anteilseigner ist dies ein sehr gutes Geschäft. Zum einen könnte die steigende Nachfrage dem Kurs weiteren Rückenwind verleihen. Zum anderen kann China Mobile nach dem Rückkauf die Aktienanzahl verringern, womit sich der Unternehmensgewinn zukünftig auf weniger Aktien verteilen würde. Damit würde selbst bei stagnierenden Gewinnen das Ergebnis pro Aktie steigen.

Im Branchenvergleich günstig

Derzeit hat China Mobile ohnehin keine Zukäufe nötig, um Erlöse und Gewinne zu erhöhen. Denn beide Kennzahlen dürften auch in den kommenden Jahren stetig weiter in die Höhe klettern. Die weiter wachsende Zahl an Kunden sowie der in Zukunft steigende Umsatz pro Kunde (etwa durch die höhere Verbreitung von Smartphones unter den China-Mobile-Kunden) dürften dem Unternehmen im operativen Geschäft weiterhin solide Wachstumsraten ermöglichen. So rechnen Analysten damit, dass der Überschuss künftig weiter beständig anziehen wird, durchschnittlich etwa um sieben Prozent. Die Entwicklung beim Cashflow kann sich im internationalen Vergleich ebenfalls sehen lassen.

Gemessen am Kurs-Cash-Flow-Verhältnis ist China Mobile wesentlich günstiger als die Konkurrenz. Auch hinsichtlich anderer Bewertungskennziffern schneidet China Mobile stark ab. Lediglich bei der Dividendenrendite fahren Anleger bei der Konkurrenz besser, wobei die hohen Dividenden bei Deutscher Telekom und Co oftmals aus der Substanz gezahlt werden.

Apple-Deal ante portas?

Entscheidend dazu beitragen, dass der durchschnittliche Umsatz pro Kunde in den nächsten Jahren anziehen dürfte, könnte ein Deal mit Apple. China Mobile führt derzeit Gespräche mit den Kaliforniern, um das iPhone in das Netz des chinesischen Marktführers zu holen. Kein Geringerer als Apple-Chef Tim Cook höchstpersönlich hatte dem Mobilfunkriesen einen Besuch abgestattet. Beide Branchengrößen brauchen den Deal, um ihr Wachstum zu forcieren. Denn Apple kann es sich nicht leisten, dass der weltgrößte Mobilfunkanbieter seinen Kunden keine iPhones anbietet. China Mobile hofft, durch ein Abkommen mit Apple künftig mehr Kunden zu betreuen, die Smartphones nutzen und damit in der Regel auch einen höheren Umsatz generieren. Experten gehen daher davon aus, dass sich die beiden Konzerne in Kürze einigen werden.

Hier stimmt alles

China Mobile verfügt über eine in der Branche nahezu traumhaft starke Bilanz und eine sehr gute Marktstellung in einem attraktiven Markt. Da Umsatz und Gewinn auch in Zukunft weiter ansteigen dürften, ist die Aktie daher ein klarer Kauf, zumal die Anteile mit einem KGV von 11 und einer Dividendenrendite von vier Prozent immer noch günstig bewertet sind.

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