Nach einer Kursperformance von über 400 Prozent in drei Jahren gerät der Aufwärtstrend der KUKA-Aktie am Montag unter Beschuss. Eine negative Analystenstudie hat Papiere der deutschen Autozulieferer im MDax tief ins Minus gezogen. Analyst Tim Rokossa von der Deutschen Bank thematisierte in einer Branchenstudie die Schwäche im chinesischen Markt. Bei Kuka veränderte er zwar nichts an seiner Einstufung, geht aber davon aus, dass die Aktie von einer enttäuschenden Entwicklung in China deutlicher betroffen werden wird.
"Der aktuelle Druck auf den Gesamtmarkt belastet insbesondere die zuvor sehr gut gelaufenen Aktien der Unternehmen aus der zweiten Reihe", ergänzte Aktienhändler Andreas Lipkow vom Vermögensverwalter Kliegel & Hafner. Zusätzlich beschleunigten in solchen Phasen negative Statements die Abwärtsdynamik der Aktien
Megatrend Roboter
Während es kurzfristig eng wird, ist der übergeordnete Wachstumstrend Robotik voll intakt. Vor einem Jahr hat KUKA eine Roboter-Fabrik in Schanghai eingeweiht. 350 Menschen produzieren hier Hand in Hand mit Robotern bis zu 5.000 neue Roboter pro Jahr. Bislang sind die Hauptkunden Autohersteller. Aber die Roboter werden immer kleiner und vielseitig einsetzbar. „Roboter haben bereits so feingliedrige Arme und eine ausgeklügelte Sensorik, dass sie zum Beispiel Spaghetti Carbonara kochen können", sagte Kuka-Chef Till Reuter den "Stuttgarter Nachrichten".
Aufwärtstrend in Gefahr
Seit dem Kaufsignal („Roboter schlägt Mensch“) ist die Aktie in einem schönen Aufwärtstrend. Da der heutige Kursrückgang unter hohem Volumen erfolgt, muss nun die weitere Entwicklung genau beobachtet werden. Noch stützen der eingezeichnete Aufwärtstrend und die Marke bei 72 Euro. Sollte das Papier jedoch nachhaltig unter die auch psychologisch wichtige 70-Euro-Marke fallen, sollten Anleger an erste Gewinnmitnahmen denken. Noch ist aber keine Panik bei der mit einem 2016er-KGV von 23 bewerteten Zukunftsaktie angebracht.
(mit dpa-AFX)