Der Hang Seng Index hat seine jüngste Rally am Freitag fortgesetzt. Er legte um mehr als zwei Prozent zu, da die chinesischen Regulierungsbehörden in Erwägung ziehen, ein neues Gesetz zu verabschieden. Dieses würde dafür sorgen, dass Privatanleger keine Steuern mehr auf Dividenden zahlen müssen. Eine Voraussetzung dafür gibt es allerdings.
Eine Befreiung von der Steuer soll nur dann möglich sein, wenn die Aktien über die Handelsplattform Stock Connect, einem Pendent zur deutschen XETRA, erworben wurden. Der vorgeschlagene Dividendenverzichtsplan wäre ein bedeutender positiver Faktor für das Handelsvolumen in Hongkong, schrieben Analysten von JPMorgan in einer Kundenmitteilung. "Wir glauben, dass das Handelsvolumen angesichts der Gerüchte um das neue Gesetz ansteigen wird. Vor allem falls es dann tatsächlich beschlossen wird", sagten sie.
Neben Papieren von Unternehmen, die eine hohe Dividende zahlen, wie China Shenhua Energy oder China Construktion Bank gehörte auch die Aktie von Hong Kong Exchanges & Clearing zu den Top-Gewinnern im Index. Der Hang Seng hat seit seinem Jahrestief knapp 30 Prozent zugelegt und es gibt derzeit keine Hinweise darauf, dass er die jüngste Stärke nicht fortsetzen wird. Aus charttechnischer Sicht dürfte die nächste Hürde die psychologisch wichtige Marke von 20.000 Punkten sein, was einem Potenzial von mehr als fünf Prozent entspricht.
Obwohl der Hang Seng ein technologielastiger Index ist, wird er am Freitag vor allem durch die Aktien der Old Economy mit einer hohen Dividendenrendite angetrieben. Die Breite und Impulsivität der Rally spricht dafür, dass nun ein Boden eingezogen ist. DER AKTIONÄR stellt in seiner neuen Ausgabe 20/24 deshalb fünf Unternehmen vor, deren Aktien einen enormen Push erfahren könnten – drei davon sind heiße Neuempfehlungen.