Die Ölpreise haben am Freitag zwischenzeitliche Gewinne wieder abgegeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 99,17 US-Dollar. Das waren 17 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 55 Cent auf 91,88 Dollar.
Konjunktursorgen lasteten etwas auf den Preisen. So hat der Vorsitzende der US-Notenbank, Jerome Powell, ein entschlossenes Vorgehen gegen die hohe Inflation in Aussicht gestellt. Steigende Zinsen belasten die Konjunktur und dämpfen so die Nachfrage nach Rohöl. Auch in der Eurozone wurde nach Medienberichten über eine große Leitzinsanhebung spekuliert.
Auf Wochensicht sind die Ölpreise jedoch deutlich gestiegen. Die Aussicht auf eine mögliche Drosselung der Fördermenge durch den Ölverbund Opec+ schob die Notierungen am Ölmarkt stark nach oben. Der saudi-arabische Energieminister hatte eine mögliche Kürzung der Fördermenge durch die in dem Kartell zusammengeschlossenen Ölstaaten angedeutet.
Die Äußerungen zeigen nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank, dass der führende Opec-Staat einen Preisrückgang unter 90 Dollar je Barrel nicht tolerieren würde. "Spekulanten könnten dies als Einladung verstehen, auf einen weiteren Preisanstieg zu setzen, da sie einen stärkeren Preisrückgang nicht befürchten müssen", sagte Fritsch.
Das Marktumfeld für Energieriesen wie Chevron und Shell bleibt nach wie vor sehr gut. Anleger können bei den dividendenstarken Blue Chips des Sektors weiterhin zugreifen.
Mit Material von dpa-AFX