Zugegeben: Die Veröffentlichung des Aktienreports „Neues Biotech-Kraftpaket – Hidden Champion vor dem Durchbruch“ am ersten Tag des Corona-Crashs (siehe Chart) war unglücklich. Doch die Empfehlung in der Sonderpublikation konnte sich rasch erholen und wieder in den Rallyemodus schalten. Inzwischen hat der Geheimtipp Cellink neue Rekordstände erreicht.
Cellink zählt zu den führenden Unternehmen im Bereich Bioprinting, einem möglichen Megatrend der Zukunft. Das Potenzial ist gigantisch. „Die Vision und Mission von Cellink ist es, die neueste und innovativste Zellkulturtechnologie zur Verfügung zu stellen, damit Forscher menschliche Gewebe im Labor herstellen können“, erklärt Cellink-CEO Erik Gatenholm im AKTIONÄR-Interview. „Wir konzentrieren uns speziell auf den 3D-Aspekt der verschiedenen Zellkulturbereiche. In den letzten 100, 200 Jahren haben Menschen Zellen in einer 2D-Umgebung kultiviert. Was wir mit unserer Bioprinting-Plattform und zusätzlichen Technologien ermöglichen und können, ist das Drucken menschlicher Zellen in einer 3D-Umgebung.“
Science-Fiction?
Klingt nach Science-Fiction, ist jedoch in vielen Laboren Realität. Neben Forschungseinrichtungen setzt auch Big Pharma wie Astrazeneca auf das Know-how von Cellink. „Wir bieten die Ausrüstung, also die Drucker und die Tinten an, die es Forschungslaboren und Pharmaunternehmen ermöglichen, die Gewebe zu drucken“, so Gatenholm.
Übernahmen in Deutschland
Cellink verfolgt eine aggressive Akquisitionspolitik und hat in der Vergangenheit auch zwei Mal in Deutschland zugeschlagen (Übernahmen von Cytena und Dispendix). Damit stärken die Schweden ihre Position in dem hochinteressanten Markt. Das kann Gatenholm bestätigen: „Der Markt ist sehr, sehr groß, und er wächst auch in einem sehr schnellen Tempo. Und das ist es, was diese Branche so spannend macht.“ In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres 2019/2020 ist Cellink satte 91 Prozent gewachsen. Tendenz stark steigend.
Cellink agiert in einem unfassbar wachstumsstarken Markt unterwegs und verfügt über eine ausgezeichnete Technologie. Sicherlich ist die Aktie auf Rekordniveau alles andere als günstig. Doch das Unternehmen hat das Potenzial, in diese hineinzuwachsen. Im Bereich um die zwölf Euro bleibt die Aktie des Bioprinting-Spezialisten ein spekulativer Kauf.