Krebsimmuntherapien auf Basis von CAR-T-Zellen sind in aller Munde. Zwei dieser Behandlungsoptionen – Kymriah von Novartis sowie Yescarta von Gilead – sind bereits gegen spezielle Blutkrebsformen in den USA und Europa zugelassen. Zu den aussichtsreichsten Projekten hinter den beiden Therapien zählt indes die CAR-T-Zelltherapie von Bluebird Bio und dem Partner Celgene namens bb2121 gegen das Multiple Myelom. DER AKTIONÄR berichtete. Doch nun bekommt das Bluebird-Projekt harte Konkurrenz aus dem Hause Amgen.
Exzellente Daten treiben Aktie auf ein neues Allzeithoch
Im Konkreten handelt es sich um AMG 420, eine Therapie, bei der sich wie beim Bluebird-Projekt der Wirkstoff gegen das BCMA-Gen richtet. Dabei handelt es sich um ein Oberflächenprotein, welches beim Multiplen Myelom besonders ausgeprägt ist. Daher können sich Antikörper spezifisch binden. Amgen hat auf dem Myelom-Kongress am Wochenende herausragende Daten geliefert. In der Patientengruppe mit höheren Dosierungen sprachen fünf Patienten eine stringente Ansprache auf AMG 420. Spannend: Der Wirkstoff stammt aus dem BiTE-Programm, welches sich Amgen im Jahr 2016 vom deutschen Pharma-Konzern Boehringer Ingelheim gesichert hat. Doch es ist noch ein weiter Weg bis zur Marktreife von AMG 420 – an der Börse sorgten die vielversprechenden Resultate trotzdem für steigende Kurse. Die größte Biotech-Gesellschaft der Welt hat bei 203,69 Dollar ein neues Rekordhoch markiert, die nächste Zielmarke liegt im Bereich von 225 Dollar. Investierte Anleger bleiben an Bord.
Bluebird Bio unter Beschuss
Die Amgen-Daten haben die Aktie von Bluebird Bio, vielen AKTIONÄR-Lesern als Partner von Medigene bekannt, unter die Räder kommen lassen. Im Zuge des Abverkaufs ist das Papier unter den Stopp von 120,00 Euro gerutscht und wurde verkauft. Dennoch: DER AKTIONÄR bleibt bei der zukünftigen Entwicklung von Bluebird Bio am Ball. Denn die Pipeline umfasst viele spannende Projekte und Partner. Beim Partner Celgene hielten sich die Kursverluste mit einem Minus von 1,45 Prozent in Grenzen. Investierte Anleger bleiben dabei.