Kult-Investorin Cathie Wood ist in großer Sorge um die amerikanische Wirtschaft. Das Verbrauchervertrauen in den USA sei heute niedriger, als es mitten in der Pandemie war, schrieb sie am Sonntag auf Twitter. Sollte die US-Notenbank in der aktuellen Phase die Zinsen erhöhen, sei dies ein Spiel mit dem Feuer.
„Am Freitag kehrte sich die Renditekurve – gemessen an der Differenz zwischen den Renditen der 10-jährigen und der 2-jährigen Staatsanleihen – um“, so die Gründerin von ARK Invest. „Das deutet darauf hin, dass die Fed die Zinsen anheben wird, wenn das Wachstum und/oder die Inflation überraschend niedrig ausfallen… was ein Fehler sein wird.“
Das von der University of Michigan gemessene Verbrauchervertrauen in den USA habe das Niveau von 2008/09 erreicht. „Damit ist es nicht mehr weit von den Tiefstständen der 80er Jahre entfernt, als Inflation und Zinssätze zweistellig waren.“
Wood befürchtet, die US-Notenbank könnte die Konjunktur komplett abwürgen. „Die Fed spielt mit dem Feuer.“
Die Fed ist in der Zwickmühle, denn angesichts der enorm hohen Inflation (7,9 Prozent) bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als die Zinsen zu erhöhen. Andererseits weiß Jerome Powell natürlich sehr wohl, was angesichts der unsicheren Weltlage auf dem Spiel steht, wenn er die Zinsen zu weit und zu schnell erhöht. Die Bullen hoffen nun, dass die Fed es mit wenigen Zinsschritten gut sein lässt, wenn bei den Lieferkettenengpässen und bei den Energiepreisen Entspannung in Sicht ist. Ergo: Bekommt China Corona in den Griff und gibt es einen Friedensvertrag zwischen Russland und der Ukraine, dürften wir schnell wieder die alten Hochs sehen.