2022 hat viele Verlierer. Einen Platz weit oben auf der Flop-Liste hat sich Cathie Wood redlich verdient. Die Gründerin von ARK Invest stellt sich stur gegen den Markt und gegen die Notenbank, weil sie überzeugt ist, dass sie Recht hat und die anderen sich irren. Beißenden Spott gibt es jetzt von Daniel Loeb.
Loeb, Hedgefondsmanager und Milliardär, ätzte gegen Wood auf Twitter, ihre Denkweise sei absolut typisch für die Stonk Hodlers. Mit Stonk Hodlers meint Loeb abschätzig die Generation der Meme-Börsianer, die unerschütterlich an das angeblich riesige Potenzial von GameStop, AMC oder Bed, Bath & Beyond glauben.
Wood hatte zuvor getwittert, die Welt von heute scheine von profitlosen Tech-Unternehmen der Vergangenheit beherrscht zu werden. „ARK investiert in Firmen, von denen wir überzeugt sind, dass sie die Welt verändern und außergewöhnliche Cashflows in großem Umfang generieren werden. Wir investieren nicht in altbackene Geschäftsmodelle, auf die kurzfristig denkende Anleger setzen.“
Laut Loeb ist dieser Tweet bestens geeignet für jedes Seminar über Value-Investing oder Anlagepsychologie, wenn man erklären möchte, wie Stonk Hodlers Börse und Unternehmen betrachten.
Prinzipiell ist ein Faible für neue Technologien natürlich gut. Allerdings kauft Cathie Wood permanent den Dip bei spekulativen bis hochspekulativen Werten, statt Cash zu halten oder wenigstens defensivere Investments zu tätigen.
Das beschert ihr seit Monaten hohe Verluste. Der Flaggschiff-ETF ARK Innovation fiel am Mittwoch auf den tiefsten Stand seit 2017. Alle Gewinne nach dem Corona-Tief – zwischenzeitlich (im Februar 2021) waren es 360 Prozent – haben sich in Luft aufgelöst.
Cathie Wood, die im Bullenmarkt top war, hat ihren guten Ruf bald völlig zerstört. Sie greift permanent ins fallende Messer – und verursacht bei ihren Anlegern jede Menge Schmerzen.