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Die Carnival-Aktie hat zuletzt wieder den Weg nach oben gefunden und dabei hauchdünn die psychologisch wichtige 10-Dollar-Marke überwunden. Auch zum Wochenauftakt liegen die Papiere des weltgrößten Kreuzfahrt-Anbieters im vorbörslichen US-Handel im Plus. Stützen dürften die jüngst guten Zahlen eines Konkurrenten sowie die übergeordnet guten Branchen-Aussichten.
Die weltweite Nummer unter den Kreuzfahrt-Giganten, Royal Caribbean, hat nämlich jüngst erfreuliche Kennziffern vorgelegt. Statt der erwarteten 70 Cent Verlust pro Aktie wies das US-Unternehmen lediglich Miese in Höhe von 23 Cent aus. Zudem wurden auch umsatzseitig die Markterwartungen geschlagen. Und: Die Amerikaner haben ihre Gewinnprognose für das Gesamtjahr angehoben und erwarten jetzt einen (bereinigten) Gewinn zwischen 4,40 und 4,80 Dollar je Aktie. Ursprünglich stand ein Überschuss in einer Spanne von 3,00 bis 3,60 Dollar im Raum. Kurz zuvor hatte bereits der Rivale und die weltweite Nummer 3, Norwegian Cruise, den 2023er-Ausblick erhöht.
Auch der Branchenverband Clia hatte jüngst Zuversicht verbreitet. Die Kreuzfahrtindustrie werde 2023 die Krise endgültig hinter sich lassen, heißt es. Für den größten europäischen Markt Deutschland erwartet man eine "postpandemische Konsolidierungsphase" und die Rückkehr zu einem soliden Wachstum. Nach Angaben des Verbands wuchs die Nachfrage auf dem deutschen Markt 2022 auf 1,876 Millionen Passagiere. "Das Marktvolumen nähert sich dem Niveau vor Corona mit 2,6 Millionen Passagieren im Jahr 2019 weiter an."
Die Carnival-Aktie gewinnt vorbörslich mehr als ein Prozent auf 10,11 Dollar und notiert sowohl über dem GD200 (9,57 Dollar) als auch über dem für den kurz- und mittelfristigen Trend wichtigen GD50 (9,67 Dollar). Charttechnisch ein gutes Zeichen.
Carnival dürfte als Marktführer von dem absehbaren Reiseboom überproportional profitieren. Zugleich sollten sich diese derzeit sehr hohe Nachfrage nach Kreuzfahrten auch in den kommenden Quartalszahlen (22. Juni) widerspiegeln. Kurzum: Wer investiert ist, bleibt weiter dabei. Mutige Anleger mit Risikobewusstsein können noch aufspringen.
