Carnival gehört am Freitag zu den Top-Gewinnern im S&P 500. Mehr als fünf Prozent legen die Papiere des weltweit größten Kreuzfahrtanbieters zu und überspringen dabei auch eine wichtige Hürde. Grund dafür ist die Aussicht auf sinkende Zinsen.
Der Vorsitzende der US-Notenbank Fed, Jerome Powell, sieht nämlich den Zeitpunkt für eine Zinswende gekommen, wie er im Rahmen seiner mit Spannung erwarteten Rede im Rahmen des Notenbanker-Treffens in Jackson Hole ausführte Die US-Notenbank hatte den Leitzins zuletzt Ende Juli weiter in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen und eine erste Senkung nach der großen Inflationswelle im September signalisiert. Umfang und Geschwindigkeit weiterer Zinsschritten hingen von den zukünftigen US-Konjunkturdaten ab, so Powell.
Für Carnival sind niedrige Zinsen besonders hilfreich. Das US-Unternehmen weist – coronabedingt – langfristige Schulden von rund 29 Milliarden Dollar au. Im zweiten Quartal (per Ende Mai) fielen dafür Zinszahlungen in Höhe von 450 Millionen Dollar an. Und eine zukünftige Refinanzierung zu nun absehbar besseren Konditionen, also geringen Zinskosten, würde den Überschuss (Netto-Gewinn) erhöhen.
Die Carnival-Aktie verteuert sich am letzten Handelstag um rund sechs Prozent auf 16,31 Dollar rund überspringt damit die für den mittel- und langfristigen Trend wichtige 200-Tage-Linie. Das nächste Ziel auf dem Weg nach oben ist der GD50, der aktuell bei 16,70 Dollar verläuft. Nach unten ist im Bereich um 15,00 Dollar eine Unterstützungszone auszumachen.
Carnival dürfte mittel- bis langfristig von den fallenden Zinsen profitieren. Dennoch ist die Verschuldung nach wie vor hoch und dürfte vermutlich nur in kleinen Schritten zurückgehen. Die Aktie ist derzeit – auch mit Blick auf das Chartbild – kein Kauf, kommt aber auf die Watchlist.