Die Carnival-Aktie ist weit von früheren Höchstständen entfernt. Vor der Pandemie, etwa Mitte Januar 2020, lag der Kurs bei rund 52 Dollar. Immerhin hat die Notierung auf Jahres-Sicht rund 50 Prozent an Wert gewonnen und bewegt sich derzeit im Bereich der 15-Dollar-Marke. Doch die jüngste Erholung ist ins Stocken geraten.
Neben der charttechnischen Problematik, dass die Aktie des Kreuzfahrt-Marktführers jüngst sowohl den GD50 als auch GD200 (siehe Chart in Dollar) gerissen hat (DER AKTIONÄR berichtete), bereitet wohl auch die Kostenseite des US-Unternehmens den Anlegern Sorgen. Die Ölpreise etwa sind zuletzt signifikant gestiegen: Seit Jahresbeginn hat sich europäisches Erdöl der Sorte Brent um etwa 13 Dollar oder 17 Prozent verteuert.
Ausschlaggebend sind die zahlreichen geopolitischen Krisen, allen voran die Kriege in der Ukraine und im Gazastreifen, die zu solchen Risikoaufschlägen führen. Hinzu kommt, dass große Förderländer wie Saudi-Arabien und Russland ihr Angebot seit längerem knapp halten.
Auch die hartnäckige US-Inflation mit Blick auf die am gestrigen (Mittwoch) gemeldeten Verbraucherpreise drücken auf die Stimmung. Investoren befürchten, dass sich das perspektivisch negativ auf die Konsumlaune, insbesondere wenn es um Produkte und Dienstleistungen abseits des täglichen Bedarfs geht, und damit auf die Kreuzfahrt-Nachfrage auswirken könnte. Auch wenn der aktuelle Buchungsstand mit sieben Milliarden Dollar an Kundeneinlagen (erstes Quartals des Geschäftsjahres 2023/2024) einen Rekordwert aufweist.
DER AKTIONÄR bleibt bei seiner zuletzt geäußerten Einschätzung. Neben den genannten Unsicherheiten muss Carnival auch mit einem krassen Schuldenberg und entsprechend hohen Zinszahlungen klarkommen (DER AKTIONÄR berichtete). Dazu kommt noch das negative Chartbild als weiteres Contra-Argument. Kurzum: Anleger bleiben beim Kreuzfahrt-Giganten besser außen vor.
(Mit Material von dpa-AfX)