Der Re-Start wird erneut verschoben: So gab der Kreuzfahrt-Anbieter Carnival heute bekannt, dass Touren beziehungsweise Abfahrten von US-Häfen bis Ende 30. April abgesagt werden. Eigentlich sollte es Anfang April wieder losgehen. Die Meldung setzt die Carnival-Aktie im frühen US-Handel unter Druck.
Darüber hinaus hat Carnival die europäischen Routen der Carnival Legend, die im Mai dieses Jahres beginnen sollten, bis zum 31. Oktober 2021 gestrichen. Genauso wurde der Starttermin für den größten Luxusdampfer, Mardi Gras, von Port Canaveral auf den 29. Mai verschoben. Eigentlich sollte Carnivals größter Luxus-Dampfer die Anker am 24. April lichten. Und auch der Australienbetrieb wird bis zum 19. Mai gestrichen.
Das sind unerfreuliche Nachrichten. Immerhin ist dieses Jahr existenziell gesichert. Laut Carnival-Finanzchef Bernstein verfügt der Konzern Ende des Geschäftsjahres (Ende November) über 9,5 Milliarden Dollar an liquiden Mitteln. Das würde der Carnival-Gruppe auch ohne jegliche Einnahmen durch das Jahr 2021 helfen, betonte er.
Hoffnungen machen auch die guten Buchungszahlen: Für die zweite Hälfte 2021 lägen die Zahlen im „historischen Durchschnitt“ und die Nachfrage für 2022 steige stetig. Aktuell liegen die Buchungen für kommendes Jahr bereits über dem Niveau von 2019.Die erneute Verschiebung des Re-Starts ist zwar auf den ersten Blick negativ, verwundert aber vor dem aktuellen Corona-Hintergrund nicht. Carnivals Hoffnungen und die der Anleger ruhen indes auf einem zügigen Erreichen des Herden-Effekts und einer damit einhergehenden (mittelfristigen) Gesundung des Tourismus. Dafür müssen wohl rund 70 Prozent der Menschen geimpft sein. Spätestens im Herbst 2021 sollte dieser Wert erreicht sein.
DER AKTIONÄR spekuliert mit der Carnival-Empfehlung (Ausgabe 47/20) auf dieses Szenario und damit auf ein großes Comeback des Marktführers der Kreuzfahrt-Branche. Wichtig: Wer bei der Wette mitmacht, sollte unbedingt einen Stopp-Kurs bei 11,50 Euro setzen.