Carnival hat am Montag besser als erwartete Geschäftszahlen vorgelegt. Sowohl die Umsätze als auch das Ergebnis des weltgrößten Anbieters von Kreuzfahrten lagen über den Markterwartungen. Obwohl auch der Ausblick der Amerikaner besser als noch vor wenigen Monaten ausfällt, verliert die Aktie deutlich.
Carnival hat im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 (per Ende Mai) einen Verlust von rund 400 Millionen Dollar eingefahren. Das entspricht einem Minus von 32 Cent je Aktie und lag über den Schätzungen der Analysten, die im Vorfeld von 34 Cent ausgegangen waren.
Auch die Erlöse übertrafen die Erwartungen der Experten. Während die Analysten die Einnahmen im zweiten Quartal mit rund 4,8 Milliarden Dollar taxiert hatten, wies der US-Branchenprimus einen Umsatz in Höhe von 4,9 Milliarden Dollar aus. Dabei halfen sowohl die hohe Nachfrage als auch die gleichzeitig höheren Ticketpriese (im 2019er-Vergleich). Letztere wurden auch dank des Einsatzes von 14 neuen Schiffen seit Corona-Beginn erzielt.
Carnival rechnet nun mit einem bereinigten Jahresverlust pro Aktie zwischen 8 Cent und 20 Cent. Die bisherige Prognose sah einen Verlust in einer Bandbreite von 28 bis 44 Cent vor.
Die Carnival-Aktie, die im Juni bisher rund 40 Prozent an Wert gewinnen konnte, verliert am Montag rund fünf Prozent auf 14,98 Dollar. Damit notiert der Titel weiterhin solide sowohl über dem GD200 (10,04 Dollar) als auch über dem GD50 (11,56 Dollar).
Die Zahlen waren stark und auch der Ausblick besser als gedacht. Dass die Aktie dennoch fällt, dürfte nach der jüngsten fulminanten Kursrally vor allem ein Fall von "Sell on good News" sein. Kurzum: Investierte Anleger bleiben weiter an Bord und können mit der Kreuzfahrt-Aktie sorgenfrei über die Weltmeere touren. Grund: Der Stopp-Kurs der AKTIONÄR-Empfehlung (09/2023) wurde jüngst auf Einstand bei 10,50 Euro nachgezogen.