Impfstoff-Hoffnungen haben den Kreuzfahrt-Titeln zuletzt Rückenwind gegeben. Dennoch ist die Aktie vom britisch-amerikanischen Giganten Carnival, die zuletzt auch von einer Impfstoff-Perspektive profitieren konnte, heute unter Druck geraten. Grund sind widersprüchliche Meldungen über den Zeitplan einer flächendeckenden Impfstoff-Verteilung.
Konkret sagte der Direktor der amerikanischen Krankheits- und Präventionsbehörde "Center for disease and prevention", dass die Impfstoff-Einheiten in diesem Jahr allenfalls in begrenzten Mengen zur Verfügung stünden und auch in den kommenden sechs bis neun Monate nicht flächendeckend verteilt sein dürften. Damit widersprach er keinem Geringeren als dem amerikanischen Präsidenten. Donald Trump hatte am späten Mittwoch gesagt, dass die USA bereits im Oktober einen Impfstoff verteilen könnte.
Der (noch) fehlende Impfstoff und die verschärfte Corona-Lage machen auch der Carnival-Tochter P&O Cruises zu schaffen. Die in Großbritannien ansässige Kreuzfahrtreederei teilte am Donnerstag mit, dass sie alle Abfahrten bis Anfang nächsten Jahres storniert habe, da die Zahl der Coronavirus-Fälle in Europa gestiegen sei. So werden alle Karibik-Kreuzfahrten bis Ende Januar abgesagt, alle Kreuzfahrten von und nach Southampton sind sogar bis Februar gestrichen.
Trotz der widersprüchlichen Meldungen: Carnival ist sicherlich eine spekulative Wette auf einen schnellstmöglich zur Verfügung stehenden Corona-Impfstoff. Mutige Anleger können bei dem Titel noch an Bord gehen und platzieren den Stopp-Loss bei 9,50 Euro.