Carnival kommt im Zuge der weltweit ansteigenden Corona-Zahlen zusehends unter die Räder. Vom 52-Wochen-Hoch, das die Aktie im Januar 2020 bei rund 49 US Dollar markierte, ist das Papier des Kreuzfahrtriesen um mehr als 70 Prozent abgetaucht . Die Frage, die sich Anleger stellen: Wie geht es mit dem Papier des weltweit größten Anbieters von Kreuzfahrtreisen weiter?
Wie brutal Corona die Geschäfte verhagelt, haben die Zahlen zum dritten Quartal eindrucksvoll belegt. So brachen die Umsätze um 99 Prozent ein. Und statt eines starken Milliarden-Gewinns, den man im Vorjahr in de Büchern stehen hatte, wurden in den Sommermonaten Verluste von 2,9 Milliarden Dollar eingefahren.
Immerhin: Die Liquidität ist dank hoher Barreserven noch gesichert. Ende August hatte der Kreuzfahrtriese rund acht Milliarden Dollar auf der hohen Kante. Und aktuell rechnet Carnival damit, pro Monat rund eine halbe Milliarde Dollar zu verlieren – die Überlebensfrage scheint sich also aktuell nicht zu stellen.
Ein andere Frage wird indes am kommenden Samstag beantwortet: Dann wird die US-Gesundheitsbehörde entscheiden, ob die No-Sail-Anordnung, die am 31. Oktober ausläuft, nochmal verlängert wird. Und das Szenario ist vor dem Hintergrund der aktuellen weltweiten Corona-Entwicklung sehr wahrscheinlich.
Für Hoffnung sorgte die Ankündigung, dass die Buchungszahlen für das zweite Halbjahr 2021 bereits auf einem hohen Niveau sind. Mit einem flächendeckend vorhandenen Impfstoff könnte Carnival dann wieder gutes Geld verdienen.Margenträchtige Kreuzfahrtreisen waren vor der Pandemie sehr beliebt und werden wahrscheinlich auch in der Nach-Corona-Zeit attraktiv sein. Für die Carnival-Aktie dürften Fortschritte bei der Impfstoff-Entwicklung grüne Pluszeichen auslösen. Auch wenn das Papier derzeit weder fundamental noch charttechnisch ein Kauf ist, sollten Anleger den Wert auf der Watchlist haben.