Inflations- und Rezessionsängste haben die Carnival-Aktien zuletzt unter Druck gesetzt und gar unter die psychologisch wichtige 10-Dollar-Marke fallen lassen. Am vergangenen Freitag kam es immerhin zu einer Erholungsbewegung. Grund dafür könnte eine frische Partnerschaft des Kreuzfahrt-Giganten mit dem US-Hotel-Casino-Betreiber MGM sein.
Konkret wollen die beiden US-Unternehmen auf dem Geschäftsfeld der Sportwetten und des Glücksspiels kooperieren. Im Rahmen der Vereinbarung werden zukünftig auf den Carnival-Schiffen digitale und bargeldbasierte Wettoptionen angeboten.
"Wir sind sehr stolz darauf, dass wir unseren Gästen durch unsere Partnerschaft mit BetMGM Sportwetten und iGaming auf hoher See bieten können", sagte Marty Goldman, Vice President of Global Casino Operations bei Carnival, in einer Erklärung.
Vor allem das Online-Glücksspiel kommt zunehmend in Mode. Goldman Sachs etwa prognostiziert, dass der Markt für Online-Sportwetten bis 2033 einen Jahresumsatz von 39 Milliarden Dollar erreichen könnte – im Vergleich zu weniger als eine Milliarde Dollar im Jahr 2021.
Inwieweit Carnival davon profitiert, also welchen zukünftigen Umsatzbeitrag die Kooperation mit MGM leistet, geht aus der Meldung nicht hervor. Der weltgrößte Anbieter von Kreuzfahrtreisen kämpft vielmehr mit zwei übergeordneten Problemen. Zum einen muss man mit dem Corona-bedingt entstandenen Schuldenberg von rund 35 Milliarden Dollar klarkommen – die aktuell steigenden Zinsen wirken dabei wie Gift. Zum anderen dürften die hohe Inflation und eine mögliche US-Rezession die (zukünftige) Reiselust der Verbraucher dämpfen.
Die Carnival-Aktie konnte am Freitag mehr als neun Prozent zulegen.
Zugegeben: Der jüngste Absturz des Kreuzfahrt-Titels stimmt bedenklich. DER AKTIONÄR hatte den Anlegern geraten, bei 11,50 Euro (Stopp-Loss-Kurs) von Bord zu gehen und damit die Verluste zu begrenzen. Wie das Quartal (Q2) gelaufen ist und wie die weiteren Aussichten sind, erfahren Investoren am kommenden Freitag, 24. Juni. Kurzum: Aktuell ist es ratsam, die Entwicklung weiterhin von außen zu beobachten, da auch das Chartbild negativ aussieht.