Carnival hat in den vergangenen vier Wochen rund zwölf Prozent an Wert gewonnen, während der S&P 500 Index nur um 0,6 Prozent zulegte. Hoffnungen auf eine (kurzfristige) Impfstoff-Lösung gaben Rückenwind. In der aktuellen Woche ging es aufgrund widersprüchlicher Meldungen über den Zeitplan einer flächendeckenden Impfstoffverteilung nach unten. Auch heute sieht es zumindest im frühen US-Handel nach einem Minus aus. Dennoch: Carnival hat Comeback-Potenzial. Und kommende Woche gibt es noch einen Termin zum Vormerken.
Am 24. September veröffentlicht Carnival seine endgültigen Zahlen fürs dritte Quartal. Beim Umsatz rechnen die Analysten von Bloomberg nur noch mit Erlösen in Höhe von 60,6 Millionen Dollar. Beim Ergebnis je Aktie prognostizieren die Experten einen Verlust von 2,08 Dollar. Im Vorjahreszeitraum standen noch ein Gewinn in Höhe von 2,58 Dollar je Aktie und Umsätze von 6,5 Milliarden Dollar in den Büchern.
Bereits veröffentlicht wurde jüngst der Nettoverlust. Der fiel mit 1,7 Milliarden US-Dollar leicht schwächer aus als von Bloomberg-Analysten erwartet. Positiv: Das Unternehmen kann seine monatliche Cash-Burn-Rate ab dem 4. Quartal (bis November) von 770 Millionen Dollar auf monatlich 530 Millionen Dollar senken. Angesichts Liquiditätsreserven von rund acht Milliarden Dollar dürfte damit das Überleben mit hoher Wahrscheinlichkeit gesichert sein.
Zudem – und das ist der richtige Weg – will sich der britisch-amerikanische Kreuzfahrt-Anbieter zukünftig schlanker und effizienter aufstellen. So sollen jetzt 18 Schiffe ausmustert werden. Diese entsprechen nach Unternehmensangaben etwa zwölf Prozent der Passagierkapazität von 2019, hätten aber nur zu drei Prozent zum operativen Gewinn beigetragen. Ursprünglich hatte Carnival von 13 auszumusternden Schiffen gesprochen und diese Zahl am Ende Juli auf 15 erhöht.
Klar ist: Die Carnival-Aktie und (kurzfristige) Impfstoff-Hoffnungen sind eng miteinander verknüpft. Positive Meldungen aus dieser Richtung dürften Comeback-Fantasien beflügeln und der Aktie sofort Schubkraft verleihen. Mutige Anleger können der Empfehlung des AKTIONÄR noch folgen und beachten den Stopp bei 9,50 Euro.