Carl Zeiss Meditec hat wegen einer unerwartet langsamen Erholung des Gerätegeschäfts seinen Ausblick gekappt. Die Geschäfte im April und Mai blieben hinter dem Vorjahr zurück. Die Anleger reagieren enttäuscht, die Aktie des Medizintechnikkonzerns verliert prozentual zweistellig und beschleunigt damit ihre Talfahrt.
In den ersten acht Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2023/24 ging der Umsatz von Carl Zeiss um drei Prozent auf 1,26 Milliarden Euro zurück. Das operative Ergebnis sackte um 26 Prozent auf 135 Millionen Euro ab.
Für das noch bis Ende September laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand daher nur noch mit rund zwei Milliarden Euro Umsatz. Zuvor wurden 2,10 bis 2,15 Milliarden Euro angepeilt. Das operative Ergebnis (EBIT) dürfte zwischen 215 und 265 Millionen Euro liegen und damit deutlich unter dem bisherigen Ziel eines vergleichbaren Niveaus zum Vorjahr von gut 348 Millionen Euro liegen. An den Mittelfristzielen hält Carl Zeiss fest.
Der MDAX-Konzern will nun die Kosten weiter senken, vor allem in Vertrieb und Marketing. Details dazu sollen mit Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal am 6. August bekanntgegeben. So lange wollen viele Anleger nicht mehr warten. Angesichts der pessimistischeren Einschätzung des Medizintechnikers beschleunigt die Aktie ihre bereits Mitte März eingeleitete Talfahrt mit einem Minus von mehr als zehn Prozent auf unter 76 Euro. Damit rutschen die Papiere auf den tiefsten Stand seit Ende Oktober ab.
Ein Blick auf den Chart zeigt: Die Aktie hat ihre seit Mitte Oktober erzielten Gewinne wieder komplett abgegeben. Zum Jahreswechsel notierten die Papiere noch bei 120 Euro. Die nächsten Tage werden zeigen, ob mit dem heutigen Rücksetzer die schleppende Entwicklung eingepreist ist. Anleger warten daher zunächst ab, ob sich die Aktie im Bereich um 70/75 Euro stabilisieren kann.
(Mit Material von dpa-AFX)