Der Cannabis-Sektor ist nach wie vor ein einziges Trauerspiel. Zwar hat sich die Aktie von Canopy Growth in diesem Jahr zwischenzeitlich bereits verfünffacht. Doch mittlerweile steht seit Jahresbeginn wieder ein deutliches Minus zu Buche. Während Impulse von politischer Seite fehlen, gibt es zumindest firmenintern ab nächstem Jahr eine Änderung.
Canopy Growth setzt nach wie vor voll auf die Expansion in den USA. Das Problem dabei ist bislang, dass die Politik nicht mitspielt. Wie schon so oft in der Vergangenheit war man auch in diesem Jahr davon ausgegangen, dass Cannabis entkriminalisiert wird. Konkret erhoffte man sich das sogenannte Rescheduling von Kategorie 3 in 1, wodurch die Pflanze nicht mehr mit harten Drogen, sondern mit handelsüblichen Medikamenten gleichgesetzt werden würde – ähnlich wie in Deutschland seit dem 1. April. Das hätte zur Folge, dass die Steuersätze für die Produzenten deutlich geringer ausfallen würden und folglich die Margen massiv steigen.
So schön das Ganze in der Theorie klingt, so bitter ist die Realität. Denn ohne das Rescheduling wird Canopy Growth auch in Zukunft defizitär bleiben und wahrscheinlich sogar neue Kapitalmaßnahmen durchführen müssen. Positive Signale seitens der Politik sucht man indes vergebens. Im Gegenteil: Der große Hoffnungsträger Matt Gaetz, welcher sich in der Vergangenheit offen für das Rescheduling ausgesprochen hatte, wies seine Nominierung als Rechtsberater von Trump vor rund zwei Wochen zurück.
Immerhin von Unternehmensseite gibt es einen kleinen Lichtblick. Denn der langjährige CEO David Klein wird sein Amt ab dem 6. Januar 2025 an Luc Mongeau abtreten. Klein hatte in der Vergangenheit in großem Stil Canopy-Aktien verkauft und immer wieder Kapitalmaßnahmen durchgeführt, weshalb sein Stand bei den Aktionären alles andere als gut war.
Zwar ist die Ernennung eines neuen CEOs der richtige Schritt von Canopy Growth. Doch auch Mongeau dürfte das Ruder nicht rumreißen können, wenn es keine rechtlichen Veränderungen gibt. Bis das geschieht, sollten sich Anleger deshalb vom Cannabis-Sektor fernhalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Canopy Growth.