Canopy Growth fährt in dieser Woche Achterbahn. Einem Kursrutsch am Montag folgt heute eine rasante Rally. Das Cannabis-Unternehmen will im US-Markt weiter stark wachsen – und eine neue Aktienkategorie schaffen. Die Entscheidung darüber soll auf einer außerordentlichen Aktionärsversammlung der Kanadier fallen.
Dass Cannabis in Deutschland seit dem gestrigen 1. April unter bestimmten Bedingungen legal besessen und angebaut werden darf, ist an der Aktie von Canopy Growth komplett abgeperlt. Das Papier gab am Ostermontag zeitweise über zwölf Prozent ab. Am heutigen Dienstag gibt die Aktie dagegen Vollgas. Canopy Growth verteuerte sich heute um elf Prozent und notierte kurzzeitig sogar über der Marke von 12,00 CAD.
Für Aufsehen sorgt zu Wochenbeginn vor allem ein Bericht des unabhängigen Stimmrechtsberaters Institutional Shareholder Services (ISS). Darin empfiehlt er den Aktionären von Canopy Growth, dem Plan zur Schaffung einer neuen Aktiengattung zuzustimmen. Das Cannabis-Unternehmen will eine zusätzliche Klasse nicht stimmberechtigter Wertpapiere schaffen.
ISS sei zu dem Schluss gekommen, dass dieser Vorschlag dabei helfen wird, die geltenden US-Bundesgesetze einzuhalten. Die Stimme von ISS hat Gewicht. Als unabhängiges Stimmrechtsberatungsunternehmen vertritt es rund 3.400 Kunden, darunter viele der weltweit führenden institutionellen Anleger von Canopy Growht.
Die von ISS vertretenen Canopy-Aktionäre haben nur wenige Tage Zeit, um über den Vorschlag abzustimmen. Ihre Frist für die Stimmrechtsvertretung läuft am 10. April ab. Die endgültige Abstimmung aller Canopy Growth-Aktionäre folgt dann im Rahmen der außerordentlichen Aktionärsversammlung am 12. April.
Wie auch andere Cannabis-Produzenten muss auch Canopy Growth erst operativ beweisen, dass die jüngste Euphorie gerechtfertigt ist. Daran ändert auch eine neue Aktienklasse nichts. Bis dieser Beweis erbracht ist, rät DER AKTIONÄR bei Papieren aus dem Sektor weiter dazu, an der Seitenlinie zu bleiben.