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Dank der jüngsten Entwicklungen bei Mitbewerber Tilray erhalten Cannabis-Aktien aktuell wieder mehr Aufmerksamkeit. Im Fokus der Anleger steht zum Beispiel auch Canopy Growth - das mit seinen gestern Abend vorgelegten Quartalszahlen allerdings nicht überzeugen kann.
Überraschend starke Quartalszahlen bei Tilray sorgten zum Auftakt der vergangenen Woche für großes Interesse gegenüber Cannabis-Aktien. Aus der Branche war lange nur wenig Positives zu hören, nachdem die Legalisierungswelle in den USA und Europa und damit auch der Hype zum Erliegen gekommen war. Da taten positive Schlagzeilen wie diejenigen vom Mitbewerber auch anderen Titeln gut.
Mitbewerber Tilray legte vor
Weiter geschürt wurden die Hoffnungen auf einen Rebound der Branche und das Interesse der Anleger durch die Nachricht, dass Tilray in den Getränkemarkt einsteigt und dafür ein Portfolio des Brauereikonzerns Anheuser-Busch übernimmt. Die stark leerverkaufte Aktie konnte daraufhin über 30 Prozent zulegen.
Die Wiederholung eines solchen Kurserfolges dürfte den Anlegern von Canopy Growth nach den gestern Abend vorgelegten Quartalszahlen verwehrt bleiben. Die Erlöse kletterten gegenüber dem Vorjahreszeitraum um magere 2,7 Prozent auf 109 Mio. Kanadische Dollar. Der Verlust pro Aktie betrug nach 0,67 Kanadische Dollar im Vorjahresquartal nun 0,07 Kanadische Dollar.
Signifikante Kosteneinsparungen
Wie bei Konkurrent und Mitbewerber Tilray gelang durch umfangreiche Kosteneinsparungen in Höhe von 172 Mio. Kanadische Dollar eine dramatische Reduzierung der Verluste. Für den Sprung in die Gewinnzone und damit auf einen nachhaltigen Pfad der Profitabilität genügten die bisherigen Anstrengungen aber noch immer nicht.
Durch die Divesture-Bemühungen, Canopy Growth gab an, insgesamt acht Anlagen für den Anbau von Cannabis geschlossen und sich von seinen Verkaufsgeschäften getrennt zu haben, ist außerdem fraglich, woher zukünftiges Wachstum kommen soll.
Das scheint allerdings nicht die Sorge des Managements, das sich vor allem darum bemüht sieht, den Cashburn zu stoppen: Die liquiden Mittel betragen noch 784 Mio. Kanadische Dollar, denen einen fast ebenso hohe Barverschuldung gegenüber steht.
Eine größere Kursreaktion lässt aufgrund schwacher Handelsumsätze sowohl in der Nachbörse gestern als auch in der Vorbörse heute bislang auf sich warten. Eine Entscheidung darüber, ob der Markt ähnlich wie bei Tilray honorieren wird, dass die Verluste erheblich eingegrenzt wurden oder man weiter besorgt um den anhaltenden Cashburn ist, wird sich zeigen müssen.
Technisch ist die unter den gleitenden Durchschnitten notierende Aktie stark angeschlagen, eine Bodenbildung noch immer in weiter Ferne. Das Papier sollte demnach sowohl aus fundamentaler als auch aus technischer Perspektive gemieden werden.
Für den Kauf von Canopy Growth spricht nach dem gestern Abend vorgelegten Quartalsbericht zu wenig, wenngleich die Bemühungen des Cannabis-Unternehmen, Kosten einzusparen, erste Früchte tragen.
Wer unbedingt im Cannabis-Sektor mitmischen möchte, schaut sich nach dem positiven Newsflow lieber bei Tilray um oder setzt gleich auf die ganze Branche und legt sich zu diesem Zweck den Branchenindex North America Cannabis Select ins Depot.
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