Autonomes Fahren ist aktuell der letzte Schrei innerhalb der E-Mobility-Szene. Vor kurzem hat Tesla-Chef Elon Musk seine Robotaxi-Technologie in Form des Cybercabs gekonnt in Szene gesetzt. Mit dem Rollout der „God’s Eye“-Technologie am 10. Februar hat BYD nachgezogen. 21 Modelle erhalten den neuen Input. Die Analysten loben die Strategie des Elektroauto-Herstellers.

Am Donnerstag klettert die Aktie von BYD auf ein neues Allzeithoch, nachdem die Analysten der HSBC und UOB-Kay Hian ihre Kursziele für das chinesische Elektrofahrzeugunternehmen nach oben geschraubt haben.
Yuqian Ding von der HSBC hob die Gewinnschätzungen für BYD 2025 und 2026 um jeweils 2 Prozent an. Auch wurden Erwartungen für die verkauften Einheiten nach oben revidiert. Statt 5,2 Millionen Einheiten erwartet Analyst Ding 5,4 Millionen Fahrzeuge.
Das neue Kursziel der HSBC lautet 389 Hongkong-Dollar oder umgerechnet 47,70 Euro. Auch die Analysten von UOB-Kay Hian bleiben weiter bullish für BYD. Das Kursziel wurde um knackige 49 Prozent auf 410 Hongkong-Dollar (50,30 Euro) nach oben geschraubt.
"Wir gehen davon aus, dass die aggressive ADAS-Einführung von BYD intelligente Fahrfunktionen zum Standard macht und die Dominanz auf dem Massenmarkt weiter stärkt", so Analyst Ken Lee in seinem Update zu BYD.

Hintergrund der neuen Analysteneinschätzungen: BYD kündigte am Montag an, ein neues, selbst entwickeltes Fahrassistenz-System serienmäßig in die gesamte Produktpalette einzubauen, sogar in die meisten BYD-Kleinwagen, die unter 10.000 US-Dollar verkauft werden. Das System mit der Bezeichnung „God's Eye“ umfasst unter anderem einen Autopiloten für die Navigation auf der Autobahn und automatisches Ein- und Ausparken.
"Der Paukenschlag liegt in der Integration der System für das untere Ende im Markt."

„Die Funktionen sind nichts neues, sondern bekannt. Der Paukenschlag liegt in der Integration der System für das untere Ende im Markt. BYD schafft sich damit Marktanteile im Segment der New Energy Vehicles (NEV) und baut seine Kostenvorteile weiter aus. BYD wird damit zu so etwas wie ein Monopolist im NEV-Markt“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institute in Bochum gegenüber dem AKTIONÄR.
BYD kommt aktuell auf einen Börsenwert von umgerechnet rund 130 Milliarden Euro. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) für 2025 beträgt 1,3, das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt bei 28. Sicherlich wäre es vermessen, BYD auf die gleiche Stufe wie Tesla zu stellen. Dennoch ist der Bewertungsunterschied extrem und lässt weitere Kurssteigerungen für BYD zu. Der chinesische Elektroautohersteller ist innovativ, die Modelle sind hipp und am Puls der Zeit. BYD hat in schöner Regelmäßigkeit hervorragende Zahlen geliefert. Mit seinen Marken BYD, Denza, Fang Cheng Bao und Yangwang hat der chinesische Elektroautohersteller für jedes Marktsegment das passende Produkt im Angebot.