BYD hat im Oktober abermals starke Verkaufszahlen vorgelegt. Mit erneut mehr als 200.000 verkauften Fahrzeugen steigerte der E-Autobauer seine Fahrzeugverkäufe zum achten Mal in Folge. Die starke Entwicklung der letzten Monate hielt Warren Buffett dennoch nicht davon ab über seine Holding Berkshire Hathaway erneut Anteile zu verkaufen.
In diesem Jahr hat die Investmentlegende die Beteiligung an BYD bereits zwei Mal reduziert. Wie aus einer Mitteilung vom Freitag hervorgeht, verkaufte Berkshire Hathaway zum 1. November rund 3,3 Millionen Aktien für 560 Millionen Hongkong Dollar (72 Millionen Euro). Damit hält Buffett noch 17,9 statt zuvor 18,2 Prozent der BYD-Aktien.
Im August und September lösten die Verkäufe durch die Buffett-Holding heftige Reaktionen am Aktienmarkt aus und ließen den Kurs von BYD teils zweistellig einbrechen. Ganz anders am Freitag: Trotz eines leichten Dämpfers durch den Verkauf gingen die in Hongkong gehandelten Papiere des Autobauers mit einem Plus von über 5 Prozent aus dem Handel.
Das dürfte auch mit der starken Geschäftsentwicklung zusammenhängen. Im Oktober brachte BYD 217,816 Fahrzeuge an den Mann. 169 Prozent mehr als im Vorjahr. Mit 114.361 Einheiten machten die Plugin-Hybride erneut etwas mehr als die Hälfte der Verkäufe aus. Von reinen Elektrofahrzeugen verkaufte der Autobauer 103.17 Einheiten. Der Rest entfiel auf kommerzielle Fahrzeuge wie Elektrobusse.
Viel Potenzial hat BYD dagegen noch in Sachen Expansion. Lediglich 9.529 Fahrzeuge verkaufte der Konzern außerhalb Chinas. Mit dem bevorstehenden Roll-out in Europa dürften die Absatzzahlen weiter ansteigen.
BYD ist durch die Korrektur auf ein überaus reizvolles Bewertungsniveau zurückgefallen. Die Wachstumsraten sind weiterhin hoch und die Modelle innovativ. Wird Staatschef Xi die Corona-Politik nur etwas lockern und die Wirtschaft mit weiteren Subventionen anschieben, sind deutlich höhere Notierungen möglich. Anleger sollten sich aber bewusst sein, dass ein Investment äußerst risikoreich ist.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.