Nach einer Reihe von Konjunkturmaßnahmen hat Chinas Führung weitere Hilfen für die angeschlagene Wirtschaft des Landes in Aussicht gestellt. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua nach einer Sitzung des Politbüros berichtete, kündigte das Gremium unter der Leitung von Präsident Xi Jinping an, für 2025 eine "proaktivere" Fiskalpolitik anzustreben. Die Aktien des Elektroauto-Hersteller BYD, Nio, Xpeng, Zeekr und Li Auto gingen am Montag durch die Decke.
Damit deutet sich an, dass China gezielt mehr Geld ausgeben wird, um die Wirtschaft anzukurbeln. Zudem sprach das Politbüro von einer "moderaten Lockerung" der Geldpolitik, was ebenfalls als Maßnahme gilt, um die Wirtschaft zu stärken.
Trump droht mit neuen Zöllen
Schon im September hatte die Regierung ein Konjunkturpaket vorgestellt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Es enthielt Maßnahmen wie die Senkung des Mindestreservesatzes für Banken und der Hypothekenzinsen sowie Hilfen für den Immobilien- und Finanzmarkt. Kritisiert wurde jedoch, dass signifikante fiskalische Anreize fehlten, insbesondere direkte Hilfen für Haushalte, die den Konsum ankurbeln könnten.
Die chinesische Wirtschaftspolitik ist auch vor dem Hintergrund möglicher neuer Zölle der US-Regierung zu betrachten. Donald Trump hatte im Wahlkampf weitere hohe Zölle auf alle chinesischen Einfuhren ins Spiel gebracht. Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte er einen Handelskonflikt mit Peking begonnen.
Weitere Beratungen in dieser Woche
Noch diese Woche wird in China der Beginn der zentralen Wirtschaftskonferenz erwartet. Bei dem wichtigen Regierungstreffen wird über die Wirtschaftsplanung für das kommende Jahr beraten.
Die Anleger nahmen die News dankend auf. Die Hoffnung auf eine Belebung der Wirtschaft und weiter steigende Absätze der chinesischen Newcomer im EV-Bereich sorgten für Zuwächse bei den Elektroauto-Herstellern BYD, Nio, Xpeng und Li Auto im zweistelligen Prozentbereich.
Und das, obwohl UBS-Analyst Paul Gong vor kurzem die Aktie von Xpeng von neutral auf verkaufen herabgestuft hat. Die Aktie ist seit ihrem Tief um 90 Prozent geklettert. Die Dynamik der Elektrofahrzeugverkäufe sei „übermäßig eingepreist“. „Wir sind vorsichtig, was die Nachhaltigkeit der Dynamik des Massenmarktes in der ersten Hälfte des Jahres 2025 angeht,“, so Paul Gong in einem Update zu Xpeng.
Anders ist die Situation bei Zeekr. Die Autos sind hipp, stylisch und kommen bei den Verbrauchern gut an. Wie auch BYD will Zeekr im Ausland punkten und dadurch die Absätze weiter anschieben. Der Umsatz 2023 betrug rund 7,3 Milliarden Dollar. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis für 2024 liegt bei knapp 1,0. Die Aktie ist nach einem letzten Rücksetzer in Folge des Anteilskauf an Lynk & Co auf ein neues Allzeithoch geklettert.