BYD fädelt einen Deal nach dem anderen ein, die Aktie eilt angetrieben von einem überaus guten Newsflow von einem Hoch zum Nächsten. Build Your Dreams hat mit seinem Joint Venture Partner Alexander Dennis Limited (ADL) zwölf Elektrobusse in die Stadt Liverpool nach Großbritannien ausgeliefert. Auftraggeber für die Busse ist die Liverpool City Region Bus Alliance.
Große Chance
Wang Chuanfu, Vorstandsvorsitzender des chinesischen Technologie-Konzerns BYD, rechnet damit, dass im Jahr 2030 nur noch reine Elektrofahrzeuge oder zumindest Fahrzeuge mit Hybridantrieb auf den Straßen in China zu sehen sein werden. Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Ein sportliches Ziel, bedenkt man, dass Ende dieses Jahres der Marktanteil von Elektroautos (inkl. Plug-in) in China nur rund zwei Prozent betragen wird.
Großbritannien, Frankreich und Norwegen haben mit einem Verbot von Verbrennungsmotoren ein Ausrufezeichen gesetzt. China wird nachziehen. Das ist klar! „Es ist seit der Beginn der Präsidentschaft von Xi Jinping eines der ganz großen Themen, die Umweltqualität in China und besonders in den Großstädten zu verbessern. Nur so kann China in eine weltführende Industriestellung kommen. Es ist also seit Jahren bekannt, was die Pläne der Chinesen sind. Es stecken 2 Dinge dahinter: Chinas Umweltqualität zu verbessern, aber auch mit den Elektroautos und Hochleistungsbatterien ein weltweites Monopol zu erringen. Das wird gelingen. Auch weil Deutschland bisher so verschlafen auf die Elektromobilität reagiert hat“, sagt Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer vom CAR-Institut.
JP Morgan Analyst Nick Lai hob vor wenigen Tagen das Kursziel für die BYD-Aktie auf 100 HongKong-Dollar an. Umgerechnet sind das rund 10,40 Euro. BYD könnte mit seinen neuen Modellen positiv überraschen, so Analyst Lai. Zudem sieht Lai BYD in einer guten Ausgangsposition für die bevorstehende Abschaffung von Autos mit Benzin- oder Dieselantrieb. „Die Positionierung von BYD ist gut und die Zukunftsaussichten sehen vielversprechend aus“, sagt auch Asienexperte Andreas Lipkow.
Damit nicht genug für BYD: Hinzu kommt neben den E-Autos noch die Sparte Elektrobusse und, was viel wichtiger ist, die Batterieproduktion. Die Chinesen stellen nämlich die Batterien für seine Elektroflitzer selbst her. 2016 war man hinter Tesla/Panasonic auf Platz zwei. Und BYD hat bereits angekündigt, die Produktion verdreifachen zu wollen.
Nicht zu vergessen ist bei BYD das Monorail-Geschäft. Erst vor wenigen Tagen hat BYD bekannt gegeben, auf den Philippinen eine Magnetschwebebahn zu bauen. Der Betrieb soll 2019 aufgenommen werden. Auftraggeber ist die Stadt Iloilo.
Bei einem möglichen Marktanteil von zehn Prozent könnte BYD spätestens im Jahr 2030 dann vier Millionen Stromer verkaufen. Bei einem Marktanteil von 20 Prozent wären es acht Millionen Elektroflitzer. Hinzu kommt das Batteriegeschäft, das Segment Elektrobusse und das Monorail-Geschäft. Eine Börsenbewertung von 35 oder gar 50 Milliarden Euro plus X auf sich von ein paar Jahren wären also sicherlich keine Utopie. Derzeit bringt BYD rund 24 Milliarden Euro auf die Waage. Bei einem Umsatz von 17,8 Milliarden Euro in 2018. Macht ein Kurs-Umsatz-Verhältnis von 1,3. BYD ist im internationalen Vergleich nicht wirklich hoch bewertet. Alleine schon wenn man zum Beispiel Tesla heranzieht.
Das nächste Etappenziel liegt bei 9,50 Euro. Auf Sicht von sechs bis zwölf Monaten kann sich das Papier durchaus in Kursregionen zwischen 12,50 und 15,00 Euro vorarbeiten. Stärkere Rücksetzer zum Kauf nutzen!