Am Freitag wird BYD seine Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorlegen. Große Überraschungen dürfen Anleger allerdings nicht erwarten, da der Elektroautobauer letzte Woche bereits seine Q3-Prognose deutlich nach oben korrigiert hat. Der positive Impuls, den die Aktie dadurch erfuhr, hielt allerdings nicht lange an. Auch zu Wochenbeginn verliert die Aktie deutlich.
Wie fast alle chinesischen Werte leiden auch die Papiere des Autobauers BYD unter der erneuten Wiederwahl Xi Jinpings als chinesischen Präsidenten. Grund: Experten gehen unter anderem davon aus, dass das Staatsoberhaupt an der strikten Null-Covid-Politik festhalten wird. Das dürfte die chinesische Wirtschaft auch weiterhin belasten. Jedoch ist hier zu erwähnen, dass BYD aufgrund der hohen Fertigungstiefe die bisherigen Lockdowns ohne große Probleme überstand.
Operativ läuft es bei BYD derweil rund. Laut der aktualisierten Ergebnisprognose wird der Gewinn im dritten Quartal zwischen 5,5 Milliarden Yuan (780 Millionen Euro) und 5,9 Milliarden Yuan liegen. Gegenüber dem Vorjahr entspräche das einem Wachstum von bis zu 365 Prozent.
Damit überraschte der Autobauer auch die Experten der HSBC. Das Ergebnis läge deutlich über den Schätzungen der Großbank. Zudem erwarte BYD eine anhaltende Volumenexpansion. So sollen Skaleneffekte entstehen und die Marge gesteigert werden. Daher hoben die HSBC-Analysten ihre Gewinnerwartungen für 2022 und 2023 um 42 beziehungsweise 70 Prozent an. Die Kaufempfehlung wurde bestätigt, das Kursziel wurde von 433 auf 441 Hongkong-Dollar erhöht.
BYD ist einer der Favoriten in Sachen E-Mobilität. Durch neue Modelle und die Erschließung weiterer Märkte sollten die Verkaufszahlen weiter klettern. Mit einem Minus von rund fünf Prozent am Montag hat sich der Abwärtstrend der Aktie jedoch weiter verschärft. Anleger beachten daher den Stopp bei 22,50 Euro.
Hinweis: Der Handel mit Anteilen chinesischer Unternehmen ist mit erheblichen politischen und rechtlichen Unsicherheiten verbunden. Für Anleger besteht ein erhöhtes Totalverlustrisiko. DER AKTIONÄR rät dazu, nur in Einzelfällen und mit geringer Gewichtung in China-Aktien zu investieren.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BYD