BYD enthüllte auf der diesjährigen Autoshow in Guangzhou seinen Rivalen zum Model Y von Tesla. Die Aktie steckt indes noch immer in ihrem Seitwärtstrend fest. Mehrere Analysten jedoch sehen für das Papier des Elektroautos-Herstellers deutliches Potenzial nach oben.
Auch wenn der weltgrößte Auto- und EV-Markt in China nicht mehr ganz so "heiß" ist, wie noch vor 12 Monaten, laufen die Anstrengungen der heimischen Hersteller doch auf Hochtouren um mit neuen, innovativen Modelle die Schlagzahl hoch zu halten und die Verkaufszahlen weiter anzukurbeln.
BYD setzte auf der Guangzhou Autoshow vor wenigen Tagen erneut ein Ausrufezeichen. Das Team von Unternehmenslenker Wang Chuanfu schickt mit dem Sea Lion 07 einen direkten Konkurrenten zu Teslas Verkaufsschlager, dem Model Y, ins Rennen.
Der Sea Lion 07 soll zwischen 200.000 Yuan und 260.000 Yuan kosten (umgerechnet 27.700 bis 36.000 US-Dollar) und damit unter dem Basis-Modell Y liegen, das in China derzeit für 266.400 Yuan angeboten wird.
Das Modell basiert auf der E-Plattform 3.0 von BYD und verfügt dadurch über die Cell to Body-Batterieintegrationstechnologie. Dadurch kann BYD unter anderem seine Kostenvorteile gegenüber den anderen Herstellern ausspielen.
Des Weiteren steigt BYD zusammen mit der Huaihai Holding Group in die Fertigung Natrium-Ionen-Batterien ein. Die beiden Parteien wollen in Zukunft Natrium-Ionen-Batteriesysteme für kleine Elektroautos produzieren. Die Kapazität soll in der ersten Ausbaustufe 30 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr betragen, wodurch das Projekt, sprich die beiden Hersteller, weltweit zum größten Anbieter von Natrium-Ionen-Systemen für kleine Elektroautos aufsteigen würden.
Viele Analysten haben in den letzten Tagen ihre Kursziele überarbeitet. Bernstein-Research sieht die BYD-Aktie bei 359 Hongkong-Dollar (umgerechnet 42,14 Euro) fair bewertet. UOB KayHian-Analyst Ken Lee sieht Potenzial bis 630 Hongkong-Dollar (73,95 Euro). Nomura-Analyst Joel Ying hat die Aktie ebenfalls auf seiner Kaufliste. Kursziel 382 Hongkong-Dollar (44,85 Euro).
BYD sorgt weiterhin für einen guten Newsflow. Der Roll-out des BYD Sea Lion stellt ein weiteres wichtiges Puzzleteil im Produktportfolio dar. Die Zahlen stimmen: In den letzten Quartalen hat es BYD geschafft, die Margen zu verbessern. Die Experten lobten vor allem BYDs Bruttogewinnmarge im dritten Quartal, die 22,3 Prozent erreichte. Möglich wurde das durch Skaleneffekte sowie der hohen Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery).
Dennoch kommt die Aktie derzeit nicht vom Fleck. Die Aktie von BYD bleibt ihrem eingeschlagenen Seitwärtstrend treu. Der charttechnische Korridor liegt zwischen 264 und 215 Hongkong-Dollar (umgerechnet 31,00 Euro und 25,25 Euro). Erst ein Break der oberen Begrenzung würde neues Kurspotenzial nach oben freisetzen.
BYD ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos dazu gibt es hier.