Erst vor wenigen Tagen hat BYD Anleger und Analysten mit den Zahlen für das dritte Quartal erneut zufrieden gestellt. Der Nettogewinn kletterte um 82,2 Prozent auf 10,4 Milliarden Yuan (rund 1,34 Milliarden Euro). Der Umsatz stieg um 38,5 Prozent auf 162,2 Milliarden Yuan (20,94 Milliarden Euro). Aber nicht nur die gute Entwicklung der Fundamentaldaten spricht für einen Kauf der Aktie. Charlie Munger, Vizepräsident der Investmentgesellschaft Berkshire Hathaway, die vom US-amerikanischen Großinvestor Warren Buffett geleitet wird, sieht noch einen ganz anderen Grund, der für BYD spricht.
Charlie Munger, der brillante Kopf hinter Warren Buffett und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzende von Berkshire Hathaway sagte in einem Podcast, dass Wang Chuanfu, der Gründer von BYD der Grund sei, warum er in das Unternehmen investiere. Wang Chuanfu ist laut Munger ein Genie. " Chuanfu ist Ingenieur und Produktionsleiter zugleich, jemand der weiss, wie man Produkte mit seinen eigenen Händen herstellt", so der Berkshire-Vize Munger.
Weniger schrill, aber...
Wang Chuanfu ist im Vergleich zu Tesla-Chef Elon Musk sicherlich nicht so laut und schrill. Chuanfu braucht nicht die große Bühne. Er liebt es eher abseits des Rampenlichts. Chuanfu will Versprechen einfalten, er will liefern. Der CEO von BYD ist allerdings ähnlich revolutionär wie Elon Musk einzustufen. Im April 2022 erklärte BYD kurzerhand den Produktionsstopp für Verbrenner und legte den Fokus vollständig auf die Herstellung von Elektroautos.
Neue Produktionsstätte?
Darüber hinaus berichtete die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, dass BYD bereits intern entschieden hat, sein erstes europäisches Werk in Ungarn zu bauen. Nach früheren Medienberichten sind fünf EU-Länder im Rennen um das Projekt. Laut BYD soll der Standort der neuen Fabrik bis Ende des Jahres bekannt gegeben werden.
Analysten bullish
BYD liegt im Plan. Nach den Experten von Jefferies lagen die Ergebnisse für das dritte Quartal im Rahmen der Erwartungen. Positiv anzumerken seien niedrigere Lithiumpreise und ein höherer Beitrag der Exporte. „Die Kundenfrequenz und der Auftragseingang in den BYD-Shops haben sich im Oktober aufgrund erhöhter Rabatte weiter verbessert“, so die Experten.
Das Exportvolumen könnte in diesem Jahr auf 200.000 Einheiten und 400.000 Einheiten im nächsten Jahr klettern. Im dritten Quartal gingen 71.000 in den Export.
Das Kursziel wurde von 263 Hongkong-Dollar auf 331 Hongkong-Dollar (umgerechnet 39,80 Euro) angehoben.
Auch die Experten von Nomura lobten BYDs Bruttogewinnmarge im 3. Quartal. Diese lag bei 22,3 Prozent. Angesichts des diversifizierten Portfolios und der etablierten Lieferkette könnte BYD den chinesischen Markt für Elektrofahrzeuge in naher Zukunft weiter dominieren. BYD habe gute Chancen, das Jahresziel von 3 Millionen Fahrzeugen zu erreichen, nachdem in den ersten neun Monaten bereits 2,1 Millionen verkauft wurden, so die Experten.
BYD kommt mit großen Schritten nach Europa. Die Autos sind hipp, stylisch und am Puls der Zeit. Vielleicht software-technisch nicht ganz so heiß wie die Stromer von Tesla. Die Wachstumsraten jedoch sind top und neue Modelle kurbeln die Verkaufszahlen weiter an.
BYD hat es in den letzten Quartalen geschafft, die Margen zu verbessern. Möglich wurde das durch Skaleneffekte sowie der hohe Fertigungstiefe inklusive der Entwicklung und Fertigung eigener Batterien (Blade-Battery).
BYD kommt für 2024 auf ein KUV von 1,3 und ein KGV von 22. Aus charttechnischer Sicht steckt die Aktie seit August allerdings in einem Seitwärtstrend zwischen 227 und 260 Hongkong-Dollar fest. Ein Break der Marke von 260 Hongkong-Dollar (umgerechnet 30,94 Euro) würde neues Potenzial freisetzen.
BYD ist Mitglied im DER AKTIONÄR E-Mobilität Batterie Index, mehr Infos zum Index gibt es hier.