Aus der aktuellen Ausgabe von Maydorns Meinung: „Welche Rallye?“ werden Sie sich vielleicht fragen. Und warum ausgerechnet 11 Tage? Zugegeben, von einer Rally am Aktienmarkt konnte man gestern (noch) nicht sprechen. Der Dow Jones beendete den Handel mit einem kleinen Minus von gut 50 Punkten. Aber erneut gelang es dem Index, ein zwischenzeitliches Minus von 200 Punkten zum großen Teil wieder aufzuholen. Und der Nasdaq rettete sogar ein kleines Plus ins Ziel. Und erstaunlicherweise legte der DAX gestern um 1,5 Prozent zu und es sieht so aus, als würde sich die Erholung heute fortsetzen.
Apple
Und was hat es mit den 11 Tagen auf sich? Ganz einfach, das sind die verbleibenden Handelstage im laufenden Börsenjahr, einschließlich dem heutigen. Nicht mehr viel Zeit für eine Jahresendrallye, aber dafür könnte sie von der Intensität recht ausgeprägt werden. Viele Aktien sind in den zurückliegenden Wochen schwer unter Druck geraten. Allein eine technische Erholung ist bei zahlreichen Werten schon gut für zehn oder sogar 20 Prozent Aufwärtspotenzial. Wenn etwa Apple um 20 Prozent steigt, dann notiert sie noch immer 15 Prozent unter ihrem Allzeithoch.
Deutsche Bank
Und bei wirklich arg verprügelten Aktien wie etwa der Deutschen Bank würde selbst ein Anstieg um 20 Prozent wenig bis gar nichts an der desolaten Gesamtsituation ändern – weder fundamental noch charttechnisch. Die Aktie hätte dann lediglich die Abschläge der vergangenen beiden Wochen aufgeholt, das Minus seit Jahresbeginn beliefe sich noch immer auf über 40 Prozent.
Sie wissen, dass ich ganz sicher kein Freund der Aktie der Deutschen Bank bin. Im Gegenteil, ich empfehle sie seit Jahren zum Verkauf, aber nach dem massiven Ausverkauf der zurückliegenden Wochen ist eine technische Erholung mehr als überfällig – und das können dann wirklich mal 20 Prozent werden – in relativ kurzer Zeit, vielleicht sogar in den verbleibenden 11 Tagen des laufenden Jahres. Und um das Risiko zu minimieren, einfach einen engen Stoppkurs unter das Jahrestief bei 7,24 Euro legen. 20 Prozent Chance bei drei Prozent Risiko – passt!
Bei Apple kann man indes auf einen Stoppkurs verzichten. Und hier ist das aktuell stark gedrückte Niveau auch nicht die Chance auf einen „kurzen Zock“, sondern die geradezu historisch attraktive Einstiegsgelegenheit für ein langfristiges Investment.
BYD
Aber nicht nur stark gefallene Aktien sind interessant, sondern durchaus auch Werte, die sich in dem schwachen Umfeld gut gehalten haben oder sogar gegen den Trend gestiegen sind, die also „relative Stärke“ gezeigt haben. Denn oftmals sind es genau diese ohnehin schon starken Aktien, die dann in einem verbesserten Marktumfeld ihre „Bremse lösen“ und regelrecht in die Höhe schnellen. Zu dieser Kategorie Aktien könnte BYD gehören. Die Aktie des chinesischen Spezialisten für Elektroautos notiert aktuell mit 6,33 Euro sogar etwas höher als vor dem Beginn der Korrektur Anfang Oktober.
Aber angesichts der zahlreichen guten Nachrichten und hervorragenden Verkaufszahlen hätte BYD in einem freundlichen Marktumfeld sicherlich weitaus stärker zugelegt. Und genau diesen „vakanten Kuranstieg“ kann die Aktie in den nächsten Tagen nachholen. Bei BYD sind durchaus noch plus 20 Prozent bis zum Ende des Jahres möglich. Dann notierte die Aktie mit 7,62 Euro noch immer ein gutes Stück unter ihrem bereits im Januar erreichten Jahreshoch von 8,05 Euro.
Zwei „echte“ Käufe und ein Zock
Also, Apple und BYD sind zwei unbedingte Kaufkandidaten – und zwar für den ganz kurzen aber auch für den langfristigen Anlagehorizont. Die Deutsche Bank ist lediglich ein Zock auf eine Gegenbewegung – nicht weniger, aber ganz sicher auch nicht mehr.
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