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BYD-Aktie: Grund zur Sorge?

BYD-Aktie: Grund zur Sorge?
Foto: ALY SONG/REUTERS
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Jochen Kauper 11.08.2022 Jochen Kauper

Die letzten Verkaufszahlen von BYD überzeugten einmal mehr Analysten und Anleger zugleich. Der Elektroauto-Hersteller aus China verkaufte im vergangenen Monat 162.530 Fahrzeuge. Ein satter Zuwachs, wenn man bedenkt, dass der Auto-Hersteller im vergleichbaren Vorjahreszeitraum „nur“ 50.492 Autos an den Mann brachte. Zuletzt ist das Papier mehrmals Intraday an der psychologisch wichtigen Marke von 300 Hongkong-Dollar gescheitert. Am Mittwoch folgte ein knackiger Rücksetzer. Grund war eine neue Studie der Citigroup.

Am Mittwoch warfen viele Anleger Aktien der Elektroautobauer Xpeng, Nio Li Auto und BYD wie faules Obst auf den Markt. Xpeng verlor 5,2 Prozent, Li Auto gab 4,9 Prozent ab, Nio 7,2 Prozent und die Papiere von BYD legten um 3,8 Prozent den Rückwärtsgang ein.
Die US-amerikanische Großbank Citigroup sieht im Großhandel erste Anzeichen für einen Rückgang der Nachfrage nach Elektroautos in China.
Solche Rücksetzer aufgrund aktueller Studien gehören zum Geschäft. Fakt ist aber auch, dass die Zahl der Elektroautos in den nächsten Jahren weiter zulegen und BYD als Massenhersteller davon profitieren wird.


 „Der Anteil der New Energy Vehicles in China soll 20 Prozent des gesamten Pkw-Absatzes bis 2025 ausmachen, was etwa 6,1 Millionen NEV-Verkäufe im Jahr 2025 entsprechen würde. Dies bedeutet eine jährliche Wachstumsrate von 39% von den 1,2 Millionen verkauften NEV im Jahr 2020 aus gesehen“, so die Experten von Strategy Engineers.

Die letzten Zahlen von BYD haben jedenfalls überzeugt. Laut John Zeng von GlobalData schien der Auto-Hersteller bei den jüngsten Covid-Ausbrüchen in China weniger von der Unsicherheit in der Lieferkette betroffen zu sein.

Ähnlich sieht das Bin Wang, Analyst bei der Credit Suisse. „Wir führen dieses Wachstum auf die Leistungsfähigkeit der Lieferkette zurück, von 150.000 Einheiten pro Monat im ersten Halbjahr 2022 auf 280.000 Einheiten pro Monat am Ende 2022", so Wang.

Soll heißen: BYD hat sich längst von der „grauen“ Maus vor rund zehn Jahren zu einem sehr ernst zu nehmenden Autobauer entwickelt, der neben Tesla bereits große Scales im Elektroauto besitzt.

„BYD entwickelt sich zu einem Autokonzern, der im Volumen-Segment und im Premium-Segment Spannung verspricht."

Ferdinand Dudenhöffer, CAR-Institut

„Der Seal ist das „Model 3“ von BYD und wird nicht nur Tesla das Leben schwerer machen. BYD entwickelt sich zu einem Autokonzern, der im Volumen-Segment und im Premium-Segment Spannung verspricht“, sagt Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer gegenüber dem AKTIONÄR.

Immer mehr rückt auch die Batterie-Sparte in den Fokus, mit der sich BYD aufgrund der Wertschöpfungskette von anderen Auto-Herstellern absetzt.

„BYD hat etwa gegenüber BMW und Mercedes mindestens drei bis fünf Jahre Vorsprung bei Batterietechnik. Es ist ein Fehler, dass weder BMW noch Mercedes sich nicht stärker der Batterie angenommen haben, sondern es als Zukaufteil behandeln“, sagt Dudenhöffer.

BYD (WKN: A0M4W9)

BYD ist und bleibt im wichtigsten Automarkt der Welt China als Massenhersteller gut positioniert. Die Fahrzeuge sind modern und damit auch Wettbewerber für die Premiumhersteller in China - nicht nur für Tesla. Neue Modelle wie der zuletzt vorgestellte Seal werden die Absätze im laufenden Jahr weiter antreiben. Hinzu kommen mögliche Deals der Batteriesparte. Hier ist BYD im Vergleich zu vielen Konkurrenten ohnehin in einer einzigartigen Wettbewerbsposition, indem man die Blade-Batterie selbst herstellt und nicht auf externe Zulieferer angewiesen ist. Einzig und alleine bei den Fahrerassistenzsystemen muss BYD in den nächsten Monaten noch  zulegen! Nach dem Allzeithoch Ende Juni bei 333 Hongkong-Dollar legte das Papier den Rückwärtsgang ein.  Ein erster Erholungsversuch scheiterte mehrmals an der Marke von 300 Hongkong-Dollar. Einen Support stellt die Unterstützung bei 265 Hongkong-Dollar dar. Halten.


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