Vor kurzem hat BYD seine Zahlen für das dritte Quartal bekannt gegeben. Der Umsatz kletterte um 24 Prozent auf 201,1 Milliarden Yuan oder umgerechnet rund 26,1 Milliarden Euro. Beim Nettogewinn bedeuteten 11,6 Milliarden Yuan einen Anstieg von 11,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und gleichzeitig einen neuen Bestwert.
Zuletzt setzten der Aktie allerdings die aktuellen Entwicklungen in Nordamerika zu. Kanada wird Steuern auf Autos Made in China erheben, woraufhin BYD den Markteintritt vorerst auf der Timeline nach hinten geschoben hat.
Und auch der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl bedeutet nichts Gutes für BYD. Trump plant Importzölle auf chinesische Produkte einzuführen. Das wird zum Wettbewerbsnachteil für BYD.
Wie geht es weiter? Analyst Zhang Jing von Phillip Capital geht davon aus, dass BYD trotz des aktuellen Gegenwinds den Export und das High-End-Geschäft weiter ankurbeln wird.
„Das Unternehmen hat Know-how in Schlüsseltechnologien wie Blade-Batterie, DM-Technologie der 5. Generation, E-Plattform 3.0 und CTB-Karosserieintegration. Darüber hinaus hat man eine Markenmatrix aufgebaut, die aus Dynasty, Ocean, Fangchengbao, Tengshi und Yangwang besteht, die von Personenkraftwagen bis zu Premiumfahrzeugen reicht. Damit deckt man allgemeine und kundenspezifische Segmente ab. Das Unternehmen befindet sich in einer raschen Ausweitung seiner Produktlinien und der kontinuierlichen Weiterentwicklung“, so der Auto-Experte in seinem BYD-Update.
„Im Mai führte das Unternehmen seine 5. Generation der DM-Technologie vor, die Verbesserungen der Leistungsarchitektur, des Wärmemanagements ermöglicht. Das ermöglicht einen minimalen Kraftstoffverbrauch von 2,9 l/100 km und eine Gesamtreichweite von bis zu 2.100 km“, so Zhang Jing weiter. Sein Kursziel für die Aktie lautet 264 Hongkong-Dollar oder umgerechnet 32,40 Euro.
Auch Joanna Chen von Bloomberg Intelligence sieht die Entwicklung von BYD positiv. Chen erwartet, dass der Elektroauto-Hersteller in diesem Jahr die Marke von 4,0 Millionen verkauften Fahrzeugen leicht überschreiten wird. Zum Vergleich: 2023 betrug der Absatz von BYD 3,0 Millionen Elektroautos.
„Eine robuste Nachfrage nach Elektrofahrzeugen in China begünstigt weiterhin die Verkäufe, während Lateinamerika und Südostasien in naher Zukunft Wachstumstreiber im Ausland sind“, so Chen.
Die aktuellen Probleme in Kanada und in den USA haben die Aktie zuletzt unter Druck gebracht. BYDs Expansionsstrategie stellt ein wichtiges Puzzleteil in die Zukunft dar. Außerhalb des chinesischen Marktes kann BYD weitaus höhere Margen erzielen, was sich bei steigenden Verkäufen positiv auf die Gewinne des Unternehmens auswirken wird. Mit seinen Marken BYD, Denza, Fang Cheng Bao und Yangwang hat BYD für jedes Marktsegment das passende Produkt im Angebot. Die neuen Hybrid-Modelle erfreuen sich sehr hoher Nachfrage. Das sollte die Verkaufszahlen hochhalten. Als zusätzlicher Katalysator könnte die zunehmende Premiumisierung von BYD dienen. Die Aktie trifft bei 252,07 Hongkong-Dollar (30,90 Euro) auf eine starke Unterstützung in Form der 100-Tage-Linie. Anleger bleiben investiert.