Borussia Dortmund hat in dieser Woche Lars Ricken als neuen Sportchef vorgestellt. Der 47 Jahre alte ehemalige Nationalspieler war im April überraschend vom Direktor des Nachwuchsleistungszentrums befördert worden und übernimmt künftig Aufgaben des langjährigen Clubchefs Hans-Joachim Watzke, der Ende 2025 ganz aus der Geschäftsführung ausscheidet.
Wie anspruchsvoll sein neuer Job werden kann, bekommt Ricken gleich in den ersten Tagen zu spüren. So gilt es, Umbaupläne für den Kader zu finalisieren. Bei aller Euphorie über die internationalen Erfolge offenbarten sich im Alltagsgeschäft Bundesliga große Mängel. Im Zusammenspiel mit Sportdirektor Sebastian Kehl und dem als Kaderplaner zurückgeholten Sven Mislintat ist die Suche nach Verstärkungen bereits in vollem Gange. Ob die im Winter ausgeliehenen Jadon Sancho (Manchester United) und Ian Maatsen (FC Chelsea) fest verpflichtet werden können, ist nur eine von vielen ungeklärten Fragen, denen sich Ricken und sein Team widmen müssen.
Aber nur auf die Entwicklung von Talenten will Ricken beim Kaderumbau nicht setzen: "Wir waren immer dann am stärksten, wenn wir eine Zwei-Wege-Strategie hatten. Junge, hungrige Spieler und ein Gerüst aus Spielern mit Erfahrung, Qualität und Führungsstärke." Er sieht verheißungsvolle Perspektiven: "Wir stehen im Finale der Champions League, spielen im nächsten Jahr in der Königsklasse und nehmen im kommenden Sommer an der Club-WM teil. Die Zukunft hat schon begonnen."
Indes hat sich der BVB die Dienste des erst 16-jährigen Justin Lerma aus Ecuador gesichert. Das Mittelfeldtalent vom ecuadorianischen Erstligisten Independiente del Valle wird nach Vollendung seines 18. Lebensjahres zur Saison 2026/27 unter Vertrag genommen, wie der Fußball-Bundesligist am Montag mitteilte. Bis dahin soll sich der 1,84 Meter große Offensivspieler, der in dieser Saison im Alter von 15 Jahren sein Debüt in der höchsten Liga seines Heimatlandes gab und am vergangenen Wochenende sein Startelf-Debüt feierte, bei seinem Heimatclub weiterentwickeln. BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl erklärte: "Wir beobachten Justin schon länger und pflegen seither einen engen Austausch mit dem Spieler und seiner Familie. Justin zählt zu den besten südamerikanischen Spielern seines Jahrgangs, und wir freuen uns, in ihm ein herausragendes Talent für Borussia Dortmund gewinnen zu können."
Grundsätzlich sind Fußball-Aktien für konservativ ausgerichtete Anleger weiterhin eher ungeeignet. Mutige können aber darauf setzen, dass das aktuelle Momentum bei den BVB-Anteilscheinen anhält. Der Stoppkurs sollte bei 3,10 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX