Die Anteilseigner von Borussia Dortmund sollen für das laufende Geschäftsjahr 2023/2024 wieder eine Dividende erhalten. Dies kündigte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke am Montag im Rahmen der Hauptversammlung der Aktionäre in der Westfalenhalle an. Bei der letzten Zahlung vor der Corona-Pandemie gab es noch 0,06 Euro je Aktie.
Die an der Börse notierte Borussia Dortmund GmbH und Co. KGaA hatte während der Corona-Pandemie Verluste von rund 150 Millionen gemacht und die Dividende gestrichen. Im Geschäftsjahr 2022/2023 (30. Juni) verbuchte der BVB erstmals wieder einen Gewinn von knapp 10 Millionen Euro.
"Jetzt ist wieder Normalität eingekehrt", sagte Watzke, der auf ein ständig ausverkauftes Stadion verwies. Der BVB-Geschäftsführer zeigte sich gegenüber den Aktionären aber enttäuscht, was den aktuellen Kurs der Aktie angeht. "Der bedrückt mich ehrlich gesagt." Watzke verwies auf einen Börsenkurs von über 9 Euro in der Zeit vor Corona. "Dann kann ich nachvollziehen, dass die Leute am Anfang der Pandemie die Hoffnung verloren haben." Die aktuelle Bewertung des Vereins sei aber nicht mehr zu verstehen, sagte Watzke.
Indes hat sich Watzke erneut für die umstrittene Auslandsvermarktung der Bundesliga mithilfe eines Investors ausgesprochen. Bei der Hauptversammlung der Aktionäre von Borussia Dortmund bezeichnete Watzke als Geschäftsführer des BVB diesen Bereich als möglichen Wachstumstreiber. "Die Liga sucht einen Partner, der ihr dabei hilft", sagte Watzke, der auch Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ist. Am 11. Dezember soll bei der DFL-Mitgliederversammlung über eine strategische Vermarktungspartnerschaft entschieden werden. Am 24. Mai waren ähnliche Pläne schon einmal gescheitert. In der aktiven Fanszene stößt das Projekt auf Kritik.
Auch beim neuen Format für die Champions League appellierte Watzke an die Fans, nicht nur ablehnend zu reagieren. Er sei davon überzeugt, dass es durch das neue Format mit mehr Gegnern mehr Spannung geben werde. Borussia Dortmund könne mit 18 bis 20 Millionen Euro zusätzlichen Einnahmen rechnen. Ab der kommenden Saison findet die Königsklasse mit 36 statt 32 Teams statt. Zudem wird in einem Liga-System gespielt. Die Gruppenphase, wie sie aktuell existiert, gibt es dann nicht mehr.
Grundsätzlich ist die geplante Wiederaufnahme der Dividendenzahlungen natürlich eine positive Nachricht. Die Rendite dürfte allerdings nicht sonderlich hoch ausfallen, sollten wie vor Corona wieder 0,06 Euro je Anteilschein gezahlt werden. Es bleibt dabei: Ein Kauf der charttechnisch etwas angeschlagenen Aktie drängt sich aktuell nicht auf.
Mit Material von dpa-AFX