Der Matchgroup-Rivale Bumble hat am Donnerstag seine Q2-Zahlen veröffentlicht. Während der Dating-App-Betreiber bei der Umsatz- und EBITDA-Entwicklung die Markterwartungen übertroffen hat, patze das US-Unternehmen beim Ausblick und dem Nettoergebnis. Die Aktie schwankte am Mittwoch zwischen der Gewinn- und Verlustzone.
Konkret hat Bumble im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein Umsatzplus von 18 Prozent auf 220,5 Millionen Dollar verzeichnet. Gleichzeitig kletterte das bereinigte EBITDA um 5,6 Prozent auf 54,8 Millionen Dollar. Die bereinigte EBITDA-Marge belief sich demnach auf 24,8 Prozent nach 27,9 Prozent im Vorjahreszeitraum. Bei diesen Kennzahlen konnte Bumble die Markterwartungen übertreffen: Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragten Analysten hatten zuvor mit einem Umsatz von 219,3 Millionen Dollar sowie einem bereinigten EBITDA von 52 Millionen Dollar und einer Marge von 23,7 Prozent gerechnet.
Unter dem Strich erzielte der Tinder-Konkurrent einen Verlust von 6,4 Millionen Dollar oder 0,03 Dollar je Aktie. Der freie Cashflow kletterte derweil um 93 Prozent auf 22,4 Millionen Dollar. Hier blieb das Unternehmen hinter den Analystenschätzungen zurück. Diese hatten mit einem Verlust von lediglich 350.000 Dollar oder 0,008 Dollar je Aktie und einem freien Cashflow in Höhe von rund 35 Millionen Dollar kalkuliert.
Deutlich unterschiedlich entwickelten sich auch die Nutzerzahlen der beiden Dating-Apps Bahoo und Bumble. Während die Zahl der zahlenden Nutzer von Bumble um 31 Prozent auf 1,92 Millionen stieg, fiel jene von Badoo um rund ein Viertel auf 1,1 Millionen. Insgesamt lag die Zahl der zahlenden Kunden um rund drei Prozent höher bei 3,02 Millionen und damit leicht über den erwarteten drei Millionen. Die Bumble-App erwirtschaftete mit Erlösen in Höhe von 169,6 Millionen Dollar rund ein Drittel mehr als im Vorjahreszeitraum und gut 77 Prozent der Gesamterlöse. Der Rest entfiel auf Baddo-App, die rund 50 Millionen Dollar einbrachte. Dies entsprach einem Rückgang von rund 14 Prozent.
An der Börse reagieren die Anleger unentschlossen auf das jüngste Zahlenwerk: Die Bumble-Aktie schwankt am Mittwochnachmittag im US-Handel zwischen der Gewinn- und Verlustzone. Grund für die gedämpfte Stimmung dürfte die gesenkte Umsatzprognose sein. Wegen den Auswirkungen des Ukraine-Konflikts und Wechselkurseffekten, die aus dem derzeit starken US-Dollar resultieren, senkte Bumble den Ausblick für das Gesamtjahr. Der Umsatz soll nun nur noch 920 bis 930 Millionen Dollar nach zuvor 934 bis bis 944 Millionen Dollar betragen. Analysten hatten bisher im Schnitt mit 934,1 Millionen Dollar gerechnet.
Die jüngsten Quartalszahlen von Bumble liefern keine neuen Impulse für die Aktie. Zudem dürfte sich die Zinswende negativ für Bumble auswirken: Ende Juli wies Bumble liquide Mittel in Höhe von rund 335 Millionen Dollar bei Verbindlichkeiten von 621,6 Millionen Dollar aus. DER AKTIONÄR bleibt bei Bumble daher weiter an der Seitenlinie.