An der Börse herrscht Partystimmung, viele Aktien und etliche Indizes klettern von Hoch zu Hoch. Doch JPMorgan-Chase-CEO Jamie Dimon traut dem Braten nicht mal annähernd. In seinem jährlichen Brief an die Aktionäre zählt Dimon einige Risiken auf. Zum Beispiel könnten die Zinsen komplett durch die Decke gehen.
Dimon hält einen anhaltenden Inflationsdruck für möglich, ausgelöst unter anderem durch Haushaltsdefizite und militärische Konflikte. Zudem könnte es künftig höhere Energiekosten geben, verursacht durch fehlende Investitionen in die Energieinfrastruktur. „Das könnte zu US-Zinssätzen von acht Prozent oder mehr führen“, so der Top-Banker.
Der Markt gehe aktuell von einer 70- bis 80-prozentigen Chance auf ein Soft Landing (keine Rezession nach einem Boom) aus. „Ich glaube, die Chancen sind viel geringer“, so Dimon.
Ein ganz großes Risiko: die zunehmende Gewalt auf der Welt. Der russische Krieg gegen die Ukraine und die Ereignisse im Nahen Osten „schaffen Risiken, die alles seit dem Zweiten Weltkrieg in den Schatten stellen. Das sollten wir nicht auf die leichte Schulter nehmen.“
Diktaturen und unterdrückerische Nationen würden laut Dimon sehr wohl ihre wirtschaftliche und militärische Macht nutzen, um ihre Ziele durchzusetzen.
Jamie Dimon hat natürlich Recht, dass man als Anleger Risiken im Blick haben sollte. Aber als Pessimist hat man an der Börse noch nie lange Geld verdient. DER AKTIONÄR bleibt bullish – the trend is your friend.