Die Horror-Performance der Paytm-Aktie geht weiter. Auch die am Freitag vorgelegten Q3-Zahlen brachten keinen Befreiungsschlag. Am Montag steht die Aktie zwar leicht im Plus, doch die wachsenden Verluste sind Wasser auf die Mühlen der Skeptiker. Ihnen gegenüber steht Goldman Sachs, die erhebliches Gewinnpotenzial sehen.
Das Wachstum des Fintechs ist nach wie vor beachtlich. So stieg der Umsatz gegenüber dem Vorquartal um 34 Prozent auf 14,6 Milliarden Rupien. Die Zahlungsdienstleistungen für Verbraucher und Händler legten um 60 beziehungsweise 117 Prozent zu.
Gleichzeitig schnellten aber auch die Verluste um 65 Prozent von 4,7 Milliarden auf 7,8 Milliarden Rupien nach oben. Bereits im Vorfeld des Börsengangs im November 2021 hatten Analysten mit Blick auf die 18,6-Milliarden-US-Dollar-Bewertung des Unternehmens wiederholt kritisch auf die sich ausweitenden Verluste hingewiesen.
Zwar ist die Bewertung nach den Kursverlusten – vom IPO-Preis ist der Kurs gut 55 Prozent entfernt – mittlerweile auf 8,3 Milliarden US-Dollar zurückgekommen, mit einem KUV von 9 ist Paytm aber nach wie vor nicht günstig. Zum Vergleich: Der zuletzt ebenfalls deutlich eingebrochene US-Payment-Anbieter Block (ehemals Square) kommt lediglich auf ein KUV von 3.
Trotz der desaströsen Kursentwicklung und der weiter steigenden Verluste ist Goldman Sachs für Paytm bullish. Zwar senkten die Analyten nach der Vorstellung der Q3-Zahlen ihr Kursziel für die Aktie auf 1.460 Rupien, das Rating hoben sie aber von „Neutral“ auf „Buy“ an. Die neue Zielmarke impliziert auf Basis des Kurses von Montagvormittag ein Gewinnpotenzial von rund 52 Prozent.
Der Markt für digitale Zahlungsdienstleistungen in Indien ist riesig. Analysten erwarten, dass 2025 Transaktionen im Gesamtwert von 208 Milliarden US-Dollar abgewickelt werden. Paytm ist in diesem boomenden Umfeld aussichtsreich positioniert. Aufgrund der nach wie vor hohen Bewertung und des angeschlagenen Chartbilds rät DER AKTIONÄR allerdings dazu, einen Bogen um die Aktie zu machen.