Es ist ein bewährtes Muster: Warren Buffett kauft ein, der Aktienkurs springt nach oben. Doch wie nachhaltig kann der Buffett-Effekt die Aktie beflügeln? In diesem Fall sollten Anleger vorsichtig sein. Denn die Trump-Zölle setzen dem neuen Liebling des Börsengurus zu.
Warren Buffetts Investmentphilosophie „Sei ängstlich, wenn andere gierig sind. Sei gierig, wenn andere ängstlich sind.“ zeigt sich einmal mehr bei Constellation Brands. Zu einem Zeitpunkt, an dem das KGV deutlich unter dem historischen Schnitt liegt, wittert der Value-Investor eine günstige Gelegenheit. Das Depot seines Konglomerats Berkshire Hathaway hat Ende 2024 eine Position von 5,62 Millionen Aktien des Getränkeunternehmens im Wert von 1,24 Milliarden Dollar aufgebaut. So geht es aus dem Report zum abgelaufenen Quartal hervor.
Vierteljährlich müssen die Big Player an der Börse, die Wertpapiere im Wert von mehr als 100 Millionen Dollar halten, über ihre Investitionen berichten. Wer Analysen zu den Titeln der Großinvestoren wie Warren Buffett und wertvolle Empfehlungen für die eigene Anlagestrategie erhalten will, der sollte zum Börsenbrief 13F-Berichte des AKTIONÄR greifen.

Infolge dieser Meldung steigt die Constellation-Brands-Aktie am Dienstag fünf Prozent höher in den Handel ein. Anleger sollten sich davon aber nicht verleiten lassen. Constellation Brands steht vor einer schwierigen Phase: Das US-Unternehmen, das das mexikanische Corona-Bier importiert, gehört zu den großen Verlierern der von Donald Trump verhängten Zöllen. Seit dem 1. Februar müssen auf Importe aus dem Nachbarland 25 Prozent Abgaben geleistet werden. Da ein Großteil des Biers von Constellation Brands in Mexiko produziert wird, wird der Unternehmensgewinn unter den steigenden Kosten erheblich leiden – ganz im Gegensatz zu den Mitbewerbern, die in den USA produzieren.
Schon während Trumps erster Präsidentschaft erlebten die Constellation-Brands-Aktionäre eine Achterbahnfahrt. Der Chart zeigte während der vier Jahre einen enorm breiten Schwankungsbereich. Immer dann, wenn Trump in gewohnter Manier zu Attacken gegen Mexiko ansetzte, reagierte der Kurs mit einem Rutsch.
Anleger sollten sich von dem kurzfristigen Kurssprung nicht blenden lassen. Die Aktie des US-Getränkekonzerns befindet sich aus charttechnischer Sicht in einem kritischen Bereich. Mit Constellation Brands hat Warren Buffett in ein Unternehmen investiert, das unweigerlich in den Zollstreit zwischen den USA und Mexiko hineingezogen wird. Für den AKTIONÄR ist die Aktie daher kein Kauf.