Buffett-Aktie hebt ab: Zu günstig, um jetzt nicht zuzugreifen

Warren Buffett hat in den letzten Quartalen wieder ordentlich investiert. Zuvor fiel seine Holding Berksihre Hathaway längere Zeit vor allem durch einen hohen Cashberg auf. Nun findet der Altmeister offenbar reihenweise lukrative Anlagemöglichkeiten. Auch bei diesem Titel hat er jüngst zugegriffen.

Für rund 390 Millionen Dollar hat Berkshire Aktien der Onlinebank Ally Financial gekauft. Gefallen dürfte Buffett, dass der Marktführer bei Autofinanzierungen in den USA nur mit einem KGV von 5 bewertet ist. Das ist mit der niedrigste Wert in der Branche, die Analysten 2022 im Durchschnitt mit einem KGV von 8 bewerten. Historisch gesehen ist die Aktie ebenfalls günstig, denn im Schnitt der letzten zehn Jahre wurde das Papier mit einem KGV von 10 gehandelt.

Ally ist eine reine Onlinebank, die keine Filialen betreibt. Daher ist die Kosten-Ertrags-Quote mit 52 Prozent im ersten Quartal besser ausgefallen als bei den Peers mit durchschnittlich 54,2 Prozent. Das aktuelle Umfeld mit steigender Inflation und erhöhter Marktvolatilität dürfte zudem tendenziell Onlinebanken begünstigen. Denn große Institute in den USA haben derzeit einen hohen Überschuss an Einlagen, der bei der laufenden Straffung der Geldpolitik den Zinsaufwand erhöht. Ally steht hier besser da.

Profitabilität ist top

Ally glänzt seit Jahren mit einer für die Branche ungewöhnlich hohen Profitabilität. Im ersten Quartal lag die Eigenkapitalrendite bei mehr als 15 Prozent, im Gesamtjahr 2021 wurden rund 22 Prozent erreicht. Mittelfristig soll allerdings ein Zielkorridor von 16 bis 18 Prozent erreicht werden.

Aktionäre kommen auf ihre Kosten

Attraktiv erscheint auch die Ausschüttungspolitik: Die Quartalsdividende wurde zuletzt auf 0,30 Dollar je Aktie erhöht – eine Steigerung von rund 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 2022 will die Onlinebank zudem für zwei Milliarden Dollar eigene Papiere zurückkaufen.

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