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B+S Banksysteme: „Die Nachfrage nach Lösungen für Mobile und Electronic Banking boomt“

B+S Banksysteme: „Die Nachfrage nach Lösungen für Mobile und Electronic Banking boomt“
Foto: Börsenmedien AG
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DER AKTIONÄR 16.03.2015 DER AKTIONÄR

Die B+S Banksysteme AG entwickelt und vertreibt Softwarelösungen für Banken und das Finanzmanagement und bringt aktuell gerade einmal 8,4 Millionen Euro auf die Börsenwaage und notiert damit in etwa auf Eigenkapital-Niveau. Wir sprachen mit B+S-Vorstand Wilhelm Berger unter anderem über die Zusammenarbeit mit dem neuen Großaktionär Centralway

Herr Berger, könnten Sie uns ein paar Beispiele nennen, wo man mit B+S-Produkten in Berührung kommt?

Wilhelm Berger: Unsere umfangreiche Produktpalette im Bereich Electronic Banking ist seit Jahren bei vielen deutschen Banken erfolgreich im Einsatz. Darunter befinden sich Privat- und Direktbanken wie ING-DiBa, Consorsbank (BNP Paribas), Deutsche Postbank, Oldenburgische Landesbank und viele mehr. Außerhalb der Bankenwelt kommt unser Produkt DDBAC zum Einsatz, dass bereits millionenfach bei Bankkunden installiert wurde, unter anderem auch bei Anbietern wie Lexware (Quicken-Produkte), Buhl Data (WISO Mein Geld-Produkte) oder Centralway (Banking-App Numbrs) – allerdings ohne, dass dabei unser Logo erscheint.

Wie ist es aktuell angesichts des historisch niedrigen Zinsniveaus um die Investitionsbereitschaft im Bankensektor bestellt?

Der u. a. durch das niedrige Zinsniveau entstandene Kostendruck bei den Banken führt dazu, dass diese ihre internen Abläufe auf Effizienz überprüfen und somit auch die eingesetzten Programmsysteme. Unser ASP-Angebot ist hier als echte Alternative Richtung Kostenersparnis zu sehen, aber auch als Wettbewerbsvorteil auf dem Markt. Dies begründet sich durch die teilweise sehr kurzen Projektlaufzeiten und den damit verbundenen geringen Integrationskosten. In vielen Fällen kann ein Return-on-Investment von weniger als zwölf Monaten erzielt werden. Diese Argumente überzeugen immer mehr Banken.

Auf der Ergebnisseite haben Sie im ersten Halbjahr Fortschritte gemacht, das EBIT stieg durch Optimierungen auf der Kostenseite um über neun Prozent auf rund 0,7 Millionen Euro. Planen Sie im Gesamtjahr mit einem Ergebnisplus in ähnlicher Dimension?

Die Zahlen des 1. Halbjahres 2014/2015 verweisen auf einen soliden Geschäftsverlauf und sind mit einer EBITDA-Marge von 24,4 Prozent auch im Konkurrenzvergleich positiv zu sehen. Für das 2. Halbjahr gehen wir von einem gleichmäßigen Geschäftsverlauf aus. Dies würde für das Gesamtjahr 2014/2015 im Vergleich zum Vorjahr doch ein sehr positives Ergebnis bewirken. Darüber hinaus sind Überraschungen immer möglich.

Welchen Newsflow dürfen Ihre Aktionäre in den kommenden Monaten erwarten?


Mit den sogenannten „News“ wollen wir weiterhin konservativ umgehen. Produktentwicklungen werden wir auch in Zukunft auf einer gesicherten Kundenbasis umsetzen und im Markt anbieten. Hierbei setzen wir vor allem auf Qualität und fachliche Kompetenz. Eine überzogene Marketingstrategie entspricht nicht unserem Selbstverständnis. Unabhängig hiervon werden wir unseren Veröffentlichungspflichten bei Eintreten von Sondereffekten, z. B. aus der Einforderung der Kapitalgarantie, selbstverständlich nachkommen.

Woran liegt es Ihrer Ansicht nach, dass Investoren der Gesellschaft aktuell keine höhere Wertschätzung entgegenbringen?

Bei der derzeitigen Börsenkapitalisierung von rund 8,4 Millionen Euro wird B+S nach unserer Einschätzung weit unter Wert gehandelt. Das mag vielleicht zum einen an unserer derzeitigen Zurückhaltung hinsichtlich der Pressearbeit liegen, ist aber im Wesentlichen damit begründet, dass unser Bilanzbild zunächst auf Grund des Verschuldungsstandes eher abschreckend wirkt und erklärungsbedürftig ist.

Sie sprechen die Nettoverschuldung von 8,9 Millionen Euro an.

Ja, aber dieser Nettoverschuldung von 8,9 Millionen Euro stehen per Ende Februar rund 6,2 Millionen Euro an flüssigen Mittel, Kundenforderungen sowie Wertpapierbestände und die Einforderungen aus der Kapitalgarantie von 2,9 Millionen Euro gegen. Über die Einnahmen aus Wartung und Hosting decken wir unsere Fixkosten und können jeweils die Liquidität für die 12 Folgemonate nachweisen. Des Weiteren verweisen wir auf die erreichte effiziente Kostenstruktur im Unternehmen, ohne dass wir Investitionen in die Zukunftsfähigkeit vernachlässigen. Wichtiger noch als die Darstellung der bereinigten finanziellen Situation scheint uns jedoch der Hinweis auf unser vorhandenes Produktportfolio.

Sie sprechen das Produktportfolio an: Wie kommen Ihre Produkte derzeit am Markt an?

Die Nachfrage nach Lösungen für Mobile und Electronic Banking boomt geradezu. Aber auch der Bereich Treasury & Trading inklusive Risikomanagement steht derzeit im Fokus, ohne dass wir unsere weiteren Produktbereiche abstufen wollen.

Im vergangenen Jahr hat sich die Centralway AG ein 27-Prozent-Paket an B+S gesichert und ist damit zum größten Anteilseigner aufgestiegen. Welche Fortschritte in der Zusammenarbeit haben Sie inzwischen gemacht?

Die Zusammenarbeit mit Centralway entwickelt sich auf allen Ebenen positiv. Wir erwarten hier, dass speziell unsere Münchner Produktlinie (Electronic Banking) in den nächsten Monaten eine hohe Aufwertung erfährt.

Verraten Sie uns abschließend bitte noch, welche Ziele Sie mit B+S auf Sicht von drei bis fünf Jahren verfolgen.

Wir stehen jetzt am Anfang einer positiven Entwicklung, für die wir in den letzten Jahren die Grundlagen geschaffen haben. Der Phantasie wollen wir keine Grenzen setzen, aber vielleicht lässt sich aus den Darlegungen zu den zuvor gestellten Fragen eine Vision für Zukunftsüberlegungen ableiten.

Herr Berger, besten Dank für das Interview.

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