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Broadcom nach Zahlen: Schwäche nur Momentaufnahme – KI-Prognose wird's richten

Broadcom nach Zahlen: Schwäche nur Momentaufnahme – KI-Prognose wird's richten
Foto: Summit Art Creations/Shutterstock
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08.03.2024 ‧ Benedikt Kaufmann

Die Zahlen von Broadcom lagen über den Erwartungen der Analysten, dennoch zeigt die Aktie im frühen Handel relative Schwäche gegenüber anderen Chip-Highflyern und verliert rund 3,7 Prozent. Das hat einen einfachen Grund – und dürfte nicht lange so bleiben.

Im ersten Quartal des Fiskaljahres 2024 steigerte Broadcom den Umsatz zum Vorjahr um 34,1 Prozent auf 11,96 Milliarden Dollar – Experten hatten 230 Millionen Dollar weniger auf dem Zettel. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie übertraf mit 10,99 Dollar die erwarteten 10,42 Dollar deutlich.

Die Aktie des Halbleiterkonzerns notierte im vorbörslichen Handel dennoch ein Prozent tiefer. Kein Wunder, denn das Management hat die Prognose im Breitband-Geschäft für das laufende Geschäftsjahr deutlich gekappt. Wurde vor einem Quartal im Broadband-Segment noch ein Umsatzrückgang im mittleren Zehnerbereich prognostiziert, wird nun ein Einbruch von 30 Prozent erwartet.

„Wir sehen in diesem Jahr einen zyklischen Tiefpunkt für Breitband, da die Ausgaben der Telekommunikationsunternehmen weiter zurückgehen und eine Verbesserung erst gegen Ende des Jahres erwartet wird“, sagte Broadcom-CEO Hock Tan im Earnings-Call. Und auch im Enterprise-Bereich sieht die Lage nicht gerade rosig aus.

Das Broadband-Segment steuerte im Q1 rund 13 Prozent der Halbleiterumsätze bei und bremste das Wachstum deutlich aus. Insgesamt wurde im Semiconductor-Segment ein Umsatzzuwachs von vier Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar erzielt – Analysten hatten hier 7,7 Milliarden auf dem Zettel.

Dass die KI-Umsätze sich im vergangenen Jahr auf 2,3 Milliarden Dollar vervierfacht haben, kann die Broadband-Schwäche aber ausgleichen. Im Netzwerk-Segment konnte aufgrund der hohen Nachfrage von Custom-KI-Beschleunigern durch zwei Hyperscaler-Kunden zum Beispiel ein Wachstum von 46 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar erzielt werden.

Auch in Zukunft erwartet die Geschäftsführung rasante Zuwächse durch die KI-Nachfrage. „Ich weiß, dass wir Ihnen im Dezember gesagt haben, dass unser KI-Umsatz 25 Prozent unseres Halbleiterumsatzes im Gesamtjahr ausmachen würde. Jetzt erwarten wir, dass der KI-Umsatz viel stärker sein wird. Er soll etwa 35 Prozent des Halbleiterumsatzes ausmachen und bei über zehn Milliarden Dollar liegen."

Anleger dürften sich dank dieser KI-Prognose nicht lange an der Telco-Schwäche aufhängen. DER AKTIONÄR geht davon aus, dass die Broadcom-Aktie schon bald wieder an ihre Rally anknüpft. Anleger bleiben folglich dabei und lassen die Gewinne laufen.

Broadcom Inc (WKN: A2JG9Z)

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