Die Ölpreise sind am Mittwoch durch die erneuten Turbulenzen an den Finanzmärkten im Tagesverlauf immer stärker unter Druck geraten. Mit einem Minus von zweitweise über sieben Prozent ist der Brent-Ölpreis so unter wichtige Unterstützungen gefallen und nähert sich damit der 70-Dollar-Marke an.
Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai kostete 73,07 Dollar. Das waren 4,36 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur April-Lieferung fiel um 4,14 Dollar auf 67,19 Dollar. Damit sank der WTI-Preis erstmals seit Dezember 2021 unter die Marke von 70 Dollar.
Belastet wurden die Ölpreise durch die erneuten Turbulenzen an den Finanzmärkten. Diese wurden durch die angeschlagene Großbank Credit Suisse ausgelöst. Die Aktie der Bank brach an den Märkten ein, nachdem der Großaktionär Saudi National Bank weitere Hilfe ausgeschlossen hatte. In Europa gerieten die Aktienmärkte unter Druck. Darunter litten auch die Ölpreise. Die Nachfrage nach Rohöl könnte bei einer Konjunkturabschwächung leiden.
Weiterer Faktor
Ebenfalls belastet wurden die Ölpreise auch durch den deutlich gestiegenen Wechselkurs des Dollar. Der Dollar wird als sicherer Hafen gesucht. Da Rohöl in Dollar gehandelt wird, macht ein höherer Kurs Rohöl für Käufer in anderen Währungsräumen teurer. Dies dämpft die Nachfrage.
Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche gestiegen. Der Anstieg hielt sich im Rahmen der Erwartungen. Am Ölmarkt spielten sie daher kaum eine Rolle.
Der Abwärtsdruck am Ölmarkt infolge der Turbulenzen bei den US-Banken bleibt bestehen. Aus technischer Sicht ist Öl der Nordseesorte Brent aus einer Dreiecksformation nach unten ausgebrochen und rutscht zudem unter die Unterstützung am 52-Wochen-Tief bei 75,16 Dollar. Anleger sollten daher in diesem Sektor vorsichtig bleiben.
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(Mit Material von dpa-AFX)