Die Aktien von Brenntag zählen am heutigen Dienstag zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex. Mit einem Minus von knapp vier Prozent sind die Anteilscheine des Chemikalienhändlers auch auf den tiefsten Stand seit August gefallen. Der Grund hierfür ist eine heute veröffentlichte Studie aus dem Hause DZ Bank.
So hat deren Analyst Peter Spengler die Brenntag-Aktie von ihrer "Equity-Ideas"-Liste gestrichen. Die Einstufung wurde jedoch auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 83 Euro belassen. Das Papier des Chemikalienhändlers habe sich deutlich besser entwickelt als der Vergleichsindex HDAX, begründete Spengler die Entnahme aus der Liste. Brenntag sei aber weiterhin ein defensiver, krisenfester Wert und könnte von einer möglichen Aufspaltung neue Kursfantasie erhalten.
Tatsächlich lagen Brenntag zum Vortagesschluss für das laufende Jahr noch mit rund 20 Prozent im Plus. Der HDAX kam im gleichen Zeitraum nur noch auf gut acht Prozent und der DAX auf gut neun Prozent. Spengler lobte aber die Defensivqualitäten der Brenntag-Papiere im schwankenden Börsenumfeld und verwies auf die weiterhin bestehende Aufspaltungsfantasie.
In der vergangenen Woche hatten sich indes auch die Experten der Deutschen Bank mit den DAX-Titeln genauer befasst. Analyst Dominic Edridge hat dabei die Einstufung für Brenntag auf "Buy" mit einem Kursziel von 81 Euro belassen. Seiner Meinung nach werde der Bereich Essentials des Chemikalienhändlers unterschätzt.
Die mittel- bis langfristigen Aussichten für Brenntag sind durchaus gut, doch aktuell leiden die Anteilscheine des Chemikalienhändlers einfach unter dem sehr schwierigen Marktumfeld. Das Chartbild ist angeschlagen, weshalb sich ein Kauf vorerst nicht aufdrängt. Wer den DAX-Titel bereits im Depot hat, kann aber dabei bleiben. Der Stoppkurs sollte bei 58,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX