Der Chemikalienhändler Brenntag hat am späten Montagabend eine Gewinnwarnung herausgegeben. Anleger reagieren mit Verkäufen. Die Aktie rutscht auf der Handelsplattform Tradegate mehr als sechs Prozent ab. Damit erfährt der Abwärtstrend der vergangenen Monate nun noch einmal eine Beschleunigung.
Infolge harter Konkurrenz und Preisdruck streicht Brenntag die Jahresziele zusammen. Für das laufende Jahr dürfte der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (operatives Ebita) auf 1,1 bis 1,2 Milliarden Euro fallen, so das DAX-Unternehmen am späten Montagabend. Bislang hatte man das untere Ende der Spanne von 1,23 bis 1,43 Milliarden Euro angepeilt. Die neuen Ziele würden einen Rückgang gegenüber dem Vorjahreswert bedeuten.
In den vergangenen Monaten – insbesondere im Juli – sei der Wettbewerb intensiver geworden, hieß es zur Begründung. "Daher rechnet Brenntag in der zweiten Jahreshälfte nicht mehr mit einer Verbesserung des Rohertrags pro Mengeneinheit, sondern eher mit einer stabilen Entwicklung auf Gruppenebene."
Im zweiten Quartal hat Brenntag ein operatives EBITA von 297 Millionen Euro (Vorjahr: 332 Millionen Euro) erzielt. Unter Berücksichtigung des im ersten Quartals 2024 erzielten operativen EBITA in Höhe von 260 Millionen Euro liegt das Halbjahresergebnis von Brenntag bei rund 557 Millionen Euro (Vorjahr: 677 Millionen Euro). Der vollständige Halbjahresbericht soll am morgigen Dienstag veröffentlicht werden.
Die Aktie von Brenntag hat in den vergangenen Monaten massiv an Wert eingebüßt. Anfang März notierte das Papier noch bei gut 87 Euro. Mit dem jüngsten Kursrutsch ist das Papier bis auf 60,00 Euro zurückgefallen.
Brenntag ist derzeit keine laufende Empfehlung des AKTIONÄR. Angesichts der jüngsten Entwicklungen und des stark angeschlagenen charttechnischen Bildes drängt sich ein Kauf auch weiterhin nicht auf.