Gegenwind für die Anteilscheine von Brenntag. Nachdem die Aktie des Chemikalienhändlers im vergangenen Jahr weiter steigen konnte, während es BASF & Co eher schwer hatten, läuft es 2024 bislang eher mau. Hinzu kam nun noch ein negativer Analystenkommentar aus dem Hause JPMorgan, die zunehmend skeptisch wird.
Die US-Bank hat den Papieren von Brenntag den Status "Negative Catalyst Watch" verliehen und erwartet damit eher schlechte Nachrichten mit Blick auf die Zahlen zum vierten Quartal. Die Einstufung wurde auf "Underweight" mit einem Kursziel von 72 Euro belassen. Analyst Chetan Udeshi erklärte in einer am Montag veröffentlichten Branchenstudie, dass das Konjunkturumfeld für Chemiekonzerne nach wie vor schwierig ist, da sich die Nachfrage auf niedrigem Niveau stabilisiert habe, aber noch kein wesentlicher Aufwärtstrend zu erkennen sei. Vor diesem Hintergrund dürften die Ausblicke der europäischen Unternehmen im Sektor auf 2024 eher zurückhaltend ausfallen und zu sinkenden Konsensschätzungen führen.
Ganz anderer Ansicht ist hingegen die DZ Bank. So hat deren Analyst Peter Spengler den fairen Wert für Brenntag anlässlich der neuen Unternehmensstrategie von 83 auf 95 Euro angehoben. Die Einstufung wurde mit "Kaufen" bestätigt. Spengler betonte in einer am Freitag vorliegenden Studie, dass sich der Chemikalienhändler voraussichtlich der weltweiten Nachfrageschwäche der Industrie zwar kaum komplett entziehen könnte. Dennoch sei Brenntag als globaler Infrastrukturanbieter mit einer breiten Kundenbasis gut aufgestellt. "In den Geschäftsbeziehungen ist die Lieferfähigkeit in der Regel wichtiger als der Preis", betonte der Experte.
Für den AKTIONÄR bleiben die Anteilscheine von Brenntag eine solide Halteposition. Die Risiken erscheinen aktuell überschaubar, aber es gibt derzeit auch spannendere Aktien. Wer bereits investiert ist, sollte den Stoppkurs nach wie vor bei 65,00 Euro belassen.
Mit Material von dpa-AFX