Überraschung am Mittwoch: Der CEO des weltgrößten Goldproduzenten, Jamie Sokalsky, tritt zum 15. September zurück. Dies gab das Unternehmen heute bekannt. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Die Geschicke leiten bis auf weiteres Kelvin Dushnisky und Jim Gowans.
Über einen Rücktritt war hinter vorgehaltener Hand in Kanada bereits spekuliert worden. Die eleganteste Lösung wäre sicherlich die Fusion mit Newmont Mining gewesen. Doch diese Fusion endete in einer Schlammschlacht zwischen den Vorständen. Das dürfte die Position von Sokalsky zusätzlich geschwächt haben.
Der neue starke Mann bei Barrick Gold dürfte aber ein anderer sein: Chairman John Thornton. Er dürfte sich jetzt stärker in das operative Geschäft einbringen. "Die Tatsache, dass kein neuer CEO ernennt worden ist, legt nahe, dass John Thornton weiter als de facto CEO agieren wird", sagt Greg Barnes, Analyst bei TD Securities. Er gilt als enger Vertrauter des ehemaligen Chefs Peter Munk. Die beiden hatten in den vergangenen Jahren schon mehrfach CEOs ausgetauscht. Ob der Chefwechsel auch einen Wechsel in der Strategie beinhaltet, ist fraglich. Doch Thornton könnte Barrick jetzt noch näher an China heranrücken. Und auch eine Fusion oder Beteiligung eines anderen Konzerns ist jetzt nicht mehr ausgeschlossen.