Der Mega-Deal in der deutschen Energiebranche ist perfekt. E.on darf die RWE-Tochter Innogy übernehmen, nachdem die Wettbewerbshüter den Milliardendeal unter Auflagen genehmigt haben. Die einstigen Erzrivalen sorgen damit für eine Neuordnung in der Branche. An der Börse reagieren die Aktien zunächst allerdings kaum.
Trotz der Skepsis zahlreicher Wettbewerber hat die EU-Kommission die Genehmigung erteilt. „Wir können heute die Übernahme von Innogy durch E.on genehmigen, weil die Zusgeständnisse von E.on sicherstellen, dass der Zusammenschluss (…) nicht zu einer geringeren Auswahl und höheren Preisen führen wird“, sagte Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager.
Heute beginnt die Zukunft der neuen Eon.
E.on und RWE werden künftig nicht mehr in direkter Konkurrenz stehen. RWE deckt dann die gesamte Palette der Stromerzeugung ab und betreibt sowohl konventionelle Kraftwerke als auch Anlagen mit Erneuerbaren Energien. E.on dagegen wird sich auf das Netzgeschäft und den Vertrieb konzentrieren. Zudem erhält RWE eine 16,7-prozentige Beteiligung an E.on.
Die Auflagen für den Deal sind relativ milde. So muss E.on 34 Ladestationen für Elektroautos an deutschen Autobahnen abgeben. Zudem trennt sich der Konzern von den meisten Verträgen mit Heizstromkunden in Deutschland. Hinzu kommt, dass der Konzern Teile des Stromkundengeschäfts in Ungarn sowie das Strom- und Gaskundengeschäft in Tschechien abgibt.
Die Hängepartie ist beendet. Das ist eine gute Nachricht für die Versorger. Sowohl E.on als auch RWE können von der Neuordnung der Branche profitieren und sind für die neue Energiewelt gut gerüstet. Branchenfavorit des AKTIONÄR bleibt derzeit RWE.