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27.04.2021 Thorsten Küfner

BP: Wie fantasielos ist das denn!

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BP

Das war stark: Der Energieriese BP hat seinen bereinigten Gewinn im ersten Quartal im Jahresvergleich mehr als verdreifacht. Mit 2,63 Milliarden Dollar lagen die Briten auch deutlich über den Analystenprognosen von 1,51 Milliarden Dollar. BP begründete die starke Entwicklung unter anderem mit den gestiegenen Ölpreisen sowie höheren Raffineriemargen.

Die Quartalsdividende soll unverändert bei 5,25 US-Cent je Anteilschein gehalten werden. Darüber hinaus will BP ein neues Programm zu Aktienrückkäufen auflegen. Demnach sollen im Verlauf des zweiten Quartals eigene Aktien im Volumen von 500 Millionen Dollar zurückgekauft werden. 

Eigene Aktien statt Wind, Solar oder Wasserstoff


Natürlich sind Aktienrückkäufe für die Kursentwicklung kurzfristig sinnvoll. Zudem versucht BP damit die in den vergangenen Jahren bezüglich Kursverlauf und Dividendenentwicklung nicht gerade verwöhnten Aktionäre bei der Stange zu halten. Doch es ist angesichts des drastischen Umbruchs, der den Briten bevorsteht, auch sehr fantasielos, Kapital einfach nur zum Aufkauf eigener Aktien zu nutzen.

Schließlich muss sich BP neu erfinden. Man will klimaneutral werden, aber würde doch ganz gerne das mitunter sehr hohe Ertragsniveau der vergangenen Jahre aus dem Öl- und Gasgeschäft langfristig aufrechterhalten. Natürlich steht es noch in den Sternen, ob eine starke Position im Solar-, Windkraft- oder Wasserstoffsektor dazu führen kann, dass BP Nettogewinne in zweistelliger Milliardenhöhe erzielt. Womöglich könnte es ein ganz anderer Bereich sein, der dem Konzern trotz Klimaneutralität eine ökonomisch gute Zukunft bescheren wird. Dennoch muss BP stärker als in der Vergangenheit in Erneuerbare Energien und andere klimafreundliche Bereiche investieren.

Eines sollte aber klar sein: Der Rückkauf von eigenen Aktien allein wird zu einer der größten Transformationen der Wirtschaftsgeschichte nur wenig beisteuern können - vermutlich sogar gar nichts. 

BP (WKN: 850517)

Die Entscheidung des BP-Vorstands ist langfristig betrachtet durchaus fragwürdig - kurzfristig dürften die Aktienrückkäufe gepaart mit den überraschend starken Zahlen dem Kurs allerdings Rückenwind bescheren. Die günstig bewertete Aktie bleibt attraktiv. Anleger können hier weiterhin zugreifen (Stopp: 2,70 Euro). 

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