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BP und Shell: Gerichtsurteil lässt aufhorchen

BP und Shell: Gerichtsurteil lässt aufhorchen
Foto: Shutterstock
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Thorsten Küfner 20.06.2024 Thorsten Küfner

Die beiden britischen Energieriesen Shell und BP investieren bereits seit Jahren in den Ausbau der Erneuerbaren Energien sowie in Bereiche wie E-Mobilität oder Wasserstoff. Das Geld hierfür erwirtschaften die beiden aber größtenteils noch mit der Ausbeutung fossiler Brennstoffe. Dies könnte in Großbritannien zukünftig schwieriger werden.

So müssen lokale Behörden bei der Genehmigung von Projekten zur Förderung fossiler Brennstoffe die langfristigen Auswirkungen auf das Klima berücksichtigen. Das entschied der britische Supreme Court in London am Donnerstag.

Die Richter kippten damit zwei frühere Entscheidungen, die zugunsten einer Bezirksverwaltung in der Grafschaft Surrey ausgefallen waren. Diese hatte ein Projekt zur Ölförderung in einem Planfeststellungsverfahren genehmigt und dabei lediglich die Folgen für die Umwelt durch die Förderung selbst, nicht aber durch das spätere Verbrennen des Öls berücksichtigt.

Dagegen hatte eine Anwohnerin Klage eingereicht - und nun in höchster Instanz gewonnen. Das Verbrennen von gefördertem Öl sei unvermeidbar und die dabei freigesetzten Treibhausgase "direkte Folgen des Projekts", sagte einer der Richter zur Begründung.

Das Urteil könnte nach Ansicht britischer Kommentatoren weitreichende Folgen für neue Projekte zur Gas- und Ölförderung in Großbritannien haben. Grundlage für die Entscheidung ist ein Gesetz, das noch zu Zeiten der britischen EU-Mitgliedschaft eingeführt wurde und auf einer EU-Richtlinie basiert. Daher wird erwartet, dass das Urteil indirekt auch auf andere europäische Länder ausstrahlen könnte.

BP (WKN: 850517)

Sollte dieses Urteil tatsächlich streng angewendet werden, dürften Öl- und Gasprojekte in und um Großbritannien sehr rar werden. Der langjährige BP-Chef Browne hatte dies allerdings aus anderen Gründen ohnehin schon gefordert (mehr dazu lesen Sie hier). Vermutlich dürften BP, Shell & Co aber Alternativen finden. Die beiden günstig bewerteten Dividendenperlen bleiben nach wie vor attraktive Investments. Die Stoppkurse sollten bei 4,60 Euro (BP) beziehungsweise 24,00 Euro (Shell) belassen werden. 

Shell (WKN: A3C99G)

Mit Material von dpa-AFX

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